Kompliziert

Syrien-Libanon vereinbaren diplomatische Gespräche

13.08.2008

Syrien und der Libanon haben erstmals in der Geschichte der beiden Staaten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart.

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Die Vereinbarung war nach entsprechenden Ankündigungen Assads im Vormonat erwartet worden. Dennoch stellt sie einen Meilenstein im komplizierten Verhältnis der beiden arabischen Nachbarländer dar.

Konstruktives Treffen
Die Präsidenten hätten ihre Außenminister damit beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Nach einem Bericht des syrischen Fernsehen sprachen Sleimane und Assad außerdem über die Grenze zwischen beiden Ländern. Das Treffen war demnach "positiv und sehr konstruktiv". Die Gespräche sollten am Donnerstag fortgesetzt werden.

Assad und Sleimane hatten die Absicht der Aufnahme diplomatischer Beziehungen nach einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in Paris Mitte Juli bekanntgegeben.

Erste Begegnung seit 2005
Der libanesische Präsident Sleimane war zuvor zu einem zweitägigen Besuch in der syrischen Hauptstadt eingetroffen. Kommentatoren hatten die Visite schon im Vorfeld als "historisch" bezeichnet. Es handelt sich um die erste Begegnung dieser Art seit dem Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon im Jahr 2005. Sleimane war nach fast zweijähriger politischer Krise im Mai dieses Jahres zum Präsidenten des Libanons gewählt worden. Zuvor war der maronitische Christ der Oberkommandierende der libanesischen Armee.

Keine diplomatischen Beziehungen seit 60 Jahren
Seit Erringung ihrer Unabhängigkeit vor 60 Jahren unterhielten Syrien und der Libanon keine diplomatischen Beziehungen. Syrien hatte den viel kleineren Nachbarn lange Zeit als Schöpfung der vormaligen Kolonialmacht Frankreich betrachtet und eine eigenständige Existenz nur eingeschränkt akzeptiert. Im libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) wuchs Syrien in die Rolle einer Art "Schutzmacht" hinein, die mit eigenen Truppen eingriff. Nach der Beendigung des Blutvergießens blieben syrische Truppen bis 2005 im Lande. Noch heute ringen im Libanon anti- und pro-syrische Parteien und Gruppierungen um die Macht.

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