US-Vorwurf:

Verkleidete Iraner töteten US-Soldaten

26.01.2007

Die US-Regierung verdächtigt laut einem Medienbericht den Iran, hinter dem gezielten Angriff auf einen US-Stützpunkt in Kerbala im Jänner zu stecken.

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© (c) AFP
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Das Pentagon ermittle derzeit, ob die Angreifer, die mit ähnlichen Uniformen und Waffen wie die US-Armee ausgestattet waren, Iraner waren oder vom Iran ausgebildet wurden, wie der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtete. "Das war jenseits von dem, was (irakische) Milizionäre oder ausländische Kämpfer (im Irak) tun", wurde ein US-Regierungsmitarbeiter zitiert.

Die falschen US-Soldaten waren am 20. Jänner in Kerbala unbehelligt an den irakischen Wachen vorbei in einen Stützpunkt eingedrungen und töteten einen US-Soldaten und entführten vier weitere. Diese wurden später ebenfalls tot gefunden.

Bush erteilt Lizenz zum Töten iranischer Spione
US-Präsident George W. Bush hat einem Zeitungsbericht zufolge die amerikanischen Truppen im Irak zur Tötung oder Gefangennahme iranischer Agenten ermächtigt. Mit der im Herbst erteilten Vollmacht solle der Einfluss Irans in der Region geschwächt und Teheran zur Aufgabe seines Atomprogramms gezwungen werden.

Dutzende Iraner im Gewahrsam
US-Soldaten hätten bereits Dutzende Iraner für mehrere Tage in Gewahrsam genommen, Fingerabdrücke sowie DNA-Proben genommen und sie fotografiert, berichtete die Zeitung weiter. Die Ermächtigung gelte für Mitglieder des iranischen Geheimdienstes und der Revolutionsgarde, nicht aber für Zivilisten oder Diplomaten des Landes.

CIA-Direktor Michael Hayden befürchtet, dass Iraner als Vergeltung US-Personal im Irak entführen könnten.

In den letzten Wochen waren bei drei US-Razzien im Irak mehrere Iraner festgenommen worden. Die USA fahndeten nach einem Netzwerk iranischer Agenten, die die Basis für das Engagement im Irak bildeten. Die USA werfen dem Iran vor, schiitische Extremisten im Irak mit Waffen und Geldern zu unterstützen.

Netzwerk des Terrors
Die iranische Oppositionsbewegung der Volksmujaheddin hat der Regierung in Teheran vorgeworfen, zehntausende Agenten im benachbarten Irak angeworben zu haben. Die iranischen Herrscher hätten im Irak "ein Netzwerk des Terrors und des Mordes" mit gut 30.000 Agenten aufgebaut, sagte der Sprecher des Nationalen Widerstandsrats, Javad Dabiran, am Freitag in Berlin. Eine geheime Liste der iranischen Kod-Armee, auf der die Namen, Kontonummern und Gehälter der mutmaßlichen Agenten aufgelistet seien, zeige, dass derzeit 31.690 Iraker für Teheran tätig seien.

Millionen Dollar Bargeld und Waffen
Der Iran schleuse jeden Monat mehrere Millionen Dollar Bargeld sowie Waffen in den Irak, sagte Dabiran. Zuvor hatte bereits die US-Regierung Teheran vorgeworfen, mit Agenten im Irak die Lage in dem von Aufständen erschütterten Land beeinflussen zu wollen.

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