Leichtere Kündigung

Zehntausende protestieren gegen Arbeitsmarktreform

08.11.2025

In Portugal haben am Samstag zehntausende Menschen gegen die geplante Arbeitsmarktreform der Mitte-Rechts-Regierung und für höhere Löhne protestiert. 

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Die größte Gewerkschaft des Landes, CGTP, hatte zu dem Protest aufgerufen. Sie wirft der Regierung vor, große Unternehmen zu bevorteilen, während Geringverdiener mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen hätten. Nach Angaben der Gewerkschaft zogen rund 100.000 Demonstranten durch die Straßen der Hauptstadt Lissabon.

Die Regierung von Ministerpräsident Luis Montenegro hatte im September einen Entwurf zur Änderung der Arbeitsgesetze gebilligt und erklärt, dadurch solle die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gesteigert werden. Unter anderem soll es für Arbeitgeber einfacher werden, Beschäftigte aus wichtigem Grund zu kündigen. Zudem sollen Beschränkungen für die Ausgliederung von Arbeiten gelockert werden. Auch sollen Firmen "individuelle Zeitkonten" einrichten können. Dadurch sollen Beschäftigten bis zu zwei zusätzliche Stunden pro Tag arbeiten können, begrenzt auf 150 Stunden pro Jahr. Es wird erwartet, dass das Vorhaben mit Unterstützung der rechtspopulistischen Partei Chega im Parlament verabschiedet wird.

Portugal ist eines der ärmsten Länder Westeuropas. Offiziellen Daten zufolge verdienten im vergangenen Jahr mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer weniger als 1.000 Euro im Monat. Der Mindestlohn beträgt 870 Euro. 

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