Bei einer Reise mehrerer AfD-Politiker nach Russland in der kommenden Woche soll es jetzt doch nicht zu einem Treffen mit Ex-Präsident Dmitri Medwedew kommen. Für die Politiker geht es trotzdem dort hin - das sorgt für schwere Kritik.
Der stellvertretende Fraktionschef der Bundestagsfraktion und außenpolitische Sprecher Markus Frohnmaier teilte auf Nachfrage mit, es werde kein Treffen mit Medwedew stattfinden. Aus Kreisen der Bundestagsfraktion hieß es, für ein Treffen gebe es keine Zustimmung. Das gilt nach Informationen aus Parteikreisen für alle Beteiligten der Reise.
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Wirtschaftliche Interessen in Russland
Zuvor war bestätigt worden, dass die AfD-Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß, der sächsische AfD-Landeschef Jörg Urban und der AfD-Europaabgeordnete Hans Neuhoff in der kommenden Woche zu einer Konferenz der sogenannten BRICS-Staaten in den Schwarzmeerort Sotschi reisen wollen. Demnach handelt es sich um das «BRICS-Europa-Symposium». Die Abkürzung BRICS steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - inzwischen gehören der Staatengruppe aber auch weitere Länder an.
Medwedew-Gespräch sei "lohnender Termin"
Rothfuß hatte dem Portal «t-online» gesagt, er werde am Abend vor der Konferenz an einer Diskussionsrunde mit Medwedew teilnehmen. Die Runde mit ihm sei schon im Vorjahr ein «lohnender Termin» gewesen und habe einen «so differenzierten wie intensiven Blick» ermöglicht. Medwedew ist heute Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist und spielt in der Moskauer Kommunikation oft die Rolle eines Scharfmachers.
"Das ist Landesverrat"
Da es dennoch nach Russland geht und lediglich das Treffen mit Medwedew - der Europa mehrmals mit nuklearer Vernichtung gedroht hatte - abgesagt wurde, hagelt es schwere Kritik gegen die Partei. Unionspolitiker werfen der Rechtsaußen-Partei vor, die Interessen Deutschlands zu verraten. "AfD-Abgeordnete fahren nach Russland, um mit dem Kreml über die Durchsetzung russischer Interessen zu sprechen. Das ist Landesverrat", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber dem "Handelsblatt" am Samstag.