Vollangriff auf A4 & C-Klasse

Das ist der völlig neue BMW 3er

02.10.2018

Wichtigstes Modell der Marke erfindet sich komplett neu.

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BMWs diesjährige Produktoffensive (i3/i3s FaceliftZ4X5Vision iNext , 8er8er CabrioM5 Competition, M2 Competition,  X4, 2er Vans, i8 Roadster, etc) findet ihren absoluten Höhepunkt. Am ersten Pressetag des Pariser Autosalons 2018 (Publikumstage: 4. bis 14. Oktober) wurde der völlig neue 3er enthüllt. Vor einigen Wochen haben die Münchner bereits erste Details der neuen Generation (interner Code: G20) verraten. Nun gibt es alle Informationen. Der Mittelklassler ist nach wie vor das weltweit wichtigste Modell der Marke und erregt ein dementsprechend großes Interesse. Der aktuelle 3er (interner Code: F30) ist seit 2012 auf dem Markt. Jetzt ist die Zeit für den Nachfolger gekommen. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren ist die 3er-Reihe das Herzstück der Marke. In der siebten Generation bleibt dennoch fast kein Stein auf dem anderen.

© BMW Group

Design und Abmessungen

Mit dem Start der Neuauflage geht der ewige deutsche Premium-Dreikampf mit der Mercedes C-Klasse und dem Audi A4 in die nächste Runde. Doch auch Modelle wie die Alfa Giulia, der Jaguar XE oder der Lexus IS zählen zu den Konkurrenten. An den grundsätzlichen Proportionen der Limousine ändert sich wenig. Die Front wirkt mit der breiteren Niere und den flacheren Scheinwerfern deutlich dynamischer und rückt damit auch näher an den 5er heran. Mit dem optionalen Adaptiven LED-Scheinwerfern inklusive Laserlicht wird der Blick noch etwas schärfer. Am Heck kommen nun auch beim 3er die neuen Rückleuchten, die sehr technoid wirken, zum Einsatz. Alles in allem handelt es sich bei dem Auto erneut um ein dynamisches Stufenheck, das den Massengeschmack gut treffen dürfte. Wer es sportlicher mag, kann zu den M Performance Parts (Schürzen, Felgen, Schweller, Flics, Spoiler, etc.) greifen. Den Anfang macht die Limousine. Die Präsentation des neuen 3er Touring (Kombi) dürfte am Genfer Autosalon 2019 über die Bühne gehen. Die Limousine ist im Vergleich zum Vorgängermodell um 76 auf 4.709 Millimetern in der Länge, um 16 auf 1.827 Millimeter in der Breite und um lediglich einen auf 1.442 Millimeter in der Höhe gewachsen. Der um 41 auf 2.851 Millimeter erweiterte Radstand soll für mehr Platz und ein besseres Fahverhalten sorgen. Der 480 Liter große Gepäckraum der neuen 3er Limousine bietet eine im Verhältnis 40 : 20 : 40 geteilte und umklappbare Fondsitzlehne. Optional werden eine automatische Heckklappenbetätigung sowie eine elektrisch aus- und einschwenkbare Anhängevorrichtung angeboten.

Innenraum

Nach dem Z4, dem X5 und dem 8er ist der neue 3er das vierte Modell der Marke das auf das neue „Live Cockpit Professionell“ und das Betriebssystem OS 7 setzt. Zudem zählt das Auto auch zu den ersten Fahrzeugen, für die BMW den neuen digitalen Assistenten („Hey BMW“) anbietet. Dieser ist ab März 2019 verfügbar. Wie der smarte Helfer funktioniert, können Sie hier nachlesen und im Video (unten) sehen. Updates gibt es künftig „over the air“. Kunden müssen für neue Software-Funktionen also nicht mehr eigens in die Werkstatt fahren. Ein weiteres Novum ist der „Digital Key“ für Fahrzeug-Zugang und Motorstart per Smartphone. Ansonsten erfolgt die Bedienung der zahlreichen Funktionen per iDrive-Schalter, Lenkradtasten, Touchscreen, Spracheingabe oder Gestensteuerung. Das neue OS 7 wartet u.a. mit stark individualisierbaren und personalisierten Anzeigen auf. Dadurch soll der Fahrer immer die passenden Informationen zur richtigen Zeit im Blick haben. In der Top-Ausführung umfasst das „BMW Live Cockpit Professional“ ein 12,3 Zoll großes virtuelles Kombiinstrument und ein 10,25 Zoll großes Control Display in der Mittelkonsole, die Informationen vollständig digital darstellen. Das ebenfalls weiterentwickelte, optionale Head-Up Display bietet eine vergrößerte Projektionsfläche, neue Anzeigeinhalte und eine verbesserte Grafik. Bei der Vernetzung spielt BMW seit Jahren ganz vorne mit. Hier gibt sich auch der neue 3er keine Blöße. Für die Vernetzung der Limousine mit digitalen Endgeräten wie Smartphones steht der persönliche Mobilitätsassistent „BMW Connected“ zur Verfügung. Features wie Echtzeit-Navigationsdaten, BMW Concierge Service, und Fernzugriff per App runden das Kapitel "Connectivity" ab. Eine Individualisierung im Interieur und Exterieur ermöglichen die Ausstattungslinien Modell Advantage, Modell Sport Line, Modell Luxury Line und Modell M Sport.

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Motoren und Antrieb

Zum Verkaufsstart stehen fünf Motoren zur Auswahl, die alle der der Abgasnorm Euro 6d-TEMP entsprechen. Das Angebot umfasst zwei Vierzylinder-Ottomotoren mit 184 PS im 320i und mit 258 PS im 330i sowie zwei Vierzylinder-Diesel mit 150 PS im 318d und 190 PS im 320d. Ein 265 PS starker Reihensechszylinder-Dieselmotor treibt den 330d an. Ebenfalls zur Markteinführung erhältlich: Allradantrieb im 320d xDrive.

Die Motorenpalette wird nach und nach erweitert. Klar ist jedoch, dass die seidigen Reihensechszylinder-Triebwerke auch im neuen 3er mehr und mehr in den Hintergrund rücken. Sie werden bis auf den 330d nur mehr in den besonders Leistungsstarken Modellen – M340d mit 320 PS (Diesel) bzw. M340i mit 360 PS (Benziner) – zum Einsatz kommen. Deshalb hebt BMW vor allem den grundlegend überarbeiteten Vierzylinder-Ottomotor hervor. Laut dem Hersteller ist er der stärkste jemals in einem Serienmodell der Marke eingesetzte Vierzylinder-Antrieb. Im Vierzylinder-Topmodell 330i bringt er es auf 258 PS und bietet ein Drehmoment von 400 Nm. Damit sollten die Fahrleistungen äußerst souverän ausfallen. Seine Verbrauchswerte liegen um rund 5 Prozent unter denen des 245 PS starken Vorgängermotors, wozu auch das ebenfalls weiterentwickelte 8-Gang Steptronic Getriebe beiträgt. Dank Otto-Partikelfilter ist er auch zukunftssicher. Das aufgeladene 2,0 Liter Triebwerk wird es in mehreren Leistungsstufen (318i mit 140 PS und 320i mit 204 PS), mit Heck- oder Allradantrieb (xDrive) sowie mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder der 8 Gang Steptronic geben. Als echtes Sparwunder soll sich der neue 320i Efficient Dynamics mit 170 PS erweisen. Dieser soll sogar im strengen WLTP-Messverfahren die 5-Liter-Marke knacken. Bei den Selbstzündern wird die Vierzylinderpalette ein Leistungssprektrum von 150 (318d) bis 231 PS (325d) abdecken. Dazwischen rangiert der 320d mit 204 PS. Der Plug-in-Hybrid 325e iPerformance bietet eine Systemleistung von 260 PS und soll rund 50 km rein elektrisch kommen. 2019 dürfte auch noch der neue M3 folgen, der um die 450 PS leisten wird.

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Dynamiker mit mehr Komfort

Die Plattform hat mit dem Vorgänger so gut wie nichts mehr gemein: Radaufhängung, Federung und Dämpfung sowie Lenkung und Bremsanlage sind komplett neu. Damit will BMW wieder den Maßstab in Sachen Handling setzen, gleichzeitig aber auch einen deutlich besseren Komfort bieten. Die Voraussetzungen für ein dynamisches Handling scheinen jedenfalls gegeben zu sein. Der Fahrzeugschwerpunkt liegt um rund 10 Millimeter tiefer als beim Vorgängermodell, die Achslastverteilung ist im Verhältnis 50 : 50 ausbalanciert, das Gesamtgewicht fällt ausstattungsbereinigt um bis zu 55 Kilogramm niedriger aus. Leichter und steifer als beim Vorgängermodell sind neben der Karosserie auch die Vorder- und Hinterachse. Die für die Lenkungsabstimmung und die Abrollakustik entscheidenden Steifigkeitswerte der Karosseriestruktur und der Fahrwerksanbindung sollen deutlich gesteigert worden sein. Zudem profitieren Agilität und Lenkpräzision laut den Ingenieuren von erweiterten Spurweiten und den erhöhten Radsturzwerten. Bei der Fahrwerksentwicklung stellt ein neues, serienmäßiges Dämpfungssystem den Clou dar. Die erstmals bei einem BMW Modell eingesetzten hubabhängigen Dämpfer agieren stufenlos und progressiv in Abhängigkeit vom jeweiligen Federweg. Das soll eine ideale Balance zwischen Sportlichkeit und Fahrkomfort ermöglichen. Wer vor hat, den neuen 3er zum Großteil sportlich durch die Gegend zu scheuchen, sollte dennoch das neue M Sportfahrwerk in Betracht ziehen. Dieses wird nur mehr in Kombination mit der Variablen Sportlenkung inklusive variabler Lenkunterstützung angeboten. Für die passende Traktion sorgt wiederum das M Sportdifferenzial. Die elektronisch geregelte Sperrfunktion im Hinterachsgetriebe der neuen 3er Limousine ist mit der Fahrstabilitätsregelung DSC (Dynamische Stabilitäts Control) vernetzt und bewirkt eine bedarfsgerechte Begrenzung des Drehzahlausgleichs zwischen dem kurveninneren und dem kurvenäußeren Hinterrad (Torque Vectoring). Beim sportlichen Fahren soll die aktive Differenzialsperre deutlich höhere Querbeschleunigungswerte und darüber hinaus ein spürbares Plus an Dynamik beim Beschleunigen am Kurvenausgang bieten.

Assistenzsysteme

Bei den Assistenzsystemen hat BMW ebenfalls ordentlich aufgerüstet. Hier zählt der 3er nun eindeutig zu den Klassenbesten. Zur Serienausstattung gehören die Spurverlassenswarnung sowie die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, deren jüngste Ausführung auch auf erkannte Radfahrer hinweist. Optional werden unter anderem die Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion und der Driving Assistant mit Spurwechselwarnung, Heckkollisions- und Querverkehrswarnung angeboten. Als Highend-Produkt steht der Driving Assistant Professional zur Verfügung, der auch den Lenk- und Spurführungsassistenten umfasst. Er unterstützt den Fahrer auch beim Kurshalten in Engstellen und beinhaltet außerdem den Spurhalteassistenten mit aktivem Seitenkollisionsschutz und die Ausweichhilfe. Die neue Unterstützung beim Rangieren und bei der Nutzung von Stellflächen erhält der Fahrer von der Park Distance Control und der Rückfahrkamera. Außerdem ist der Parkassistent erhältlich, der beim Ein- und beim Ausparken sowohl die Lenkaufgaben, als auch das Beschleunigen und Bremsen sowie die Gangwahl des Steptronic Getriebes übernimmt. Zum Funktionsumfang gehört außerdem der Rückfahrassistent, der das Fahrzeug beim Zurücksetzen auf einer Strecke von bis zu 50 Metern exakt auf dem zuvor vorwärts befahrenen Kurs hält.

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Verfügbarkeit

Bis zum Start des neuen 3er Limousine müssen sich die Fans noch etwas gedulden. Denn die Markteinführung beginnt erst am 9. März 2019. Produziert wird das neue Modell im Stammwerk in München, im vom Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) betriebenen Werk Tiexi im chinesischen Shenyang und im neu errichteten BMW Werk San Luis Potosí in Mexiko. Preise stehen noch nicht fest.

>>>Nachlesen: Hier fährt der völlig neue 3er BMW

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