Soll Verkaufszahlen ankurbeln

Audi A4 bekommt ein radikales Facelift

24.01.2018

Hersteller lässt sich die massive Überarbeitung des aktuellen Modells 500 Mio. Euro kosten.

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© Audi AG
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Audi  plant offenbar eine grundlegende Überarbeitung des wichtigen Modells A4 (Bild oben als Avant) um rund eine halbe Milliarde Euro. Der Mittelklassewagen, der zuletzt weniger gefragt war als vom Ingolstädter Premiumanbieter erhofft, soll Ende 2018 zunächst eine neue Front erhalten und damit optisch aufgefrischt werden, wie mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Ein erfolgreicher A4 ist für Audi extrem wichtig. Denn nur wenn aktuelle Modelle genug Geld in die Kassen spülen, ist die geplante und sehr teure Elektro-Offensive  überhaupt zu stemmen. 

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"Im Prinzip entsteht ein neues Auto"

In einem zweiten Schritt solle die tragende Säule des Audi-Modellprogramms eine neue Karosserie und neue Motoren erhalten. "Im Prinzip entsteht ein neues Auto", zitierte das "Handelsblatt" aus Konzernkreisen. Audi bestätigte auf Anfrage lediglich, dass zur Mitte des Produktionszyklus des A4 ein "Facelifting" geplant sei. Zu den Kosten äußerte sich Audi nicht. Das aktuelle Modell ist erst seit Herbst 2015 im Handel. Schon bei der Markteinführung wurde Kritik an der Optik laut. Denn obwohl es sich um ein völlig neu entwickeltes Auto handelt, fallen die optischen Unterschiede zum Vorgänger marginal aus. 

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Verkaufszahlen deutlich unter Plan

Ein Insider sagte, die geplanten Eingriffe kosteten voraussichtlich 500 Mio. Euro. Dadurch solle das Modell optisch attraktiver gemacht werden. So will Audi-Chef Rupert Stadler  verhindern, dass die Marke mit den vier Ringen weiter an Boden zu den Konkurrenten Daimler und  BMW  verliert. 2017 hatte  Mercedes  beim Absatz einen Vorsprung von 400.000 Autos, gefolgt von der Marke BMW, die 200.000 Wagen mehr verkaufte als Audi. Im Vergleich zum BMW 3er  und der C-Klasse  von Mercedes gilt der A4 von Audi optisch als (zu) bieder und brav. Technisch ist das Modell nach Meinung von Experten auf Höhe der Konkurrenz. Dennoch lag der Absatz im vergangenen Jahr allein in Deutschland mehr als drei Prozent hinter den Planzahlen. Deshalb schrillten in Wolfsburg und Ingolstadt schon länger die Alarmglocken. Auch in Österreich rutscht der A4 im Vorjahr aus den Top 20 der meistverkauften Modelle.

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Neuer Vorstand soll Audi aus der Krise führen

Für die Probleme machen Eingeweihte falsche Entscheidungen in der Modellentwicklung in den vergangenen Jahren bei Audi verantwortlich. Dazu trugen mehrere Managementwechsel bei, von denen vor allem das Entwicklungsressort betroffen war. Erst vor wenigen Monaten tauschte Audi den halben Vorstand aus . Audi-Chef Stadler, über dessen Ablösung seit Bekanntwerden des Dieselskandals vor gut zwei Jahren spekuliert wurde, soll die VW-Tochter zusammen mit vier neuen Vorstandsmitgliedern aus der Krise führen.

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