Audi, BMW, & Co.

Pläne deutscher Autobauer für Elektroautos

03.05.2010

Nun haben die deutschen Autobauer (Daimler, Audi, BMW, Porsche, Opel, VW) konkrete Fakten über ihre kommenden Elektroautos genannt. Die Käufer müssen nicht mehr allzu lange warten.

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Wie berichtet fand am Montag in Deutschland unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Merkel der große Gipfel zur Elektromobilität statt. Und nun sind die ersten konkreten Ergebnisse durchgesickert. So will die deutsche Regierung bis 2020 eine Million elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen bringen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sprach Merkel am Montag mit Vertretern der Automobil-und Energieindustrie in Berlin darüber ein großangelegtes Bündnis zu schmieden. Deutschland soll damit weltweit führend bei der Entwicklung und Produktion von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen werden.  

Hintergrund
Mit Elektroantrieben wollen die Autobauer rund um den Globus den immer schärferen Vorschriften zum Schadstoffausstoß und Treibstoffverbrauch begegnen. Deutsche Autofahrer müssen sich allerdings noch eine Weile gedulden, bis sie sich ein Elektroauto anschaffen können. Denn erst in einigen Jahren werden Elektro-Pkw in größeren Stückzahlen auf den deutschen Markt kommen.

Es folgt ein Überblick über die aktuellen Pläne der deutschen Autobauer:

Daimler
Im Dezember 2009 startete Daimler die Produktion von rund 1.000 Fahrzeugen des zweisitzigen Smart mit Elektroantrieb - für ausgewählte Kunden und Flottenversuche in Deutschland und den USA. Erst ab 2012 soll jeder Interessent einen Elektro-Smart kaufen können. In diesem Jahr beginnt zudem die Produktion der ersten 100 elektrisch angetriebenen Mercedes-Benz Transportern sowie Kleinserien der Mercedes-Benz A-Klasse mit Elektroantrieb sowie der B-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb.

Unter guten Bedingungen soll damit rein elektrisches Fahren über eine Reichweite von 200 Kilometern möglich werden, unter widrigen klimatischen Bedingungen kann allerdings schon nach 100 Kilometern ohne Nachladung der Strom ausgehen. Geplant ist die Produktion einer drei- bis vierstelligen Zahl, die Großserienfertigung startet erst in einigen Jahren. In drei bis fünf Jahren soll das Flaggschiff Mercedes-Benz S-Klasse 30 Kilometer rein elektrisch fahren können und im Schnitt lediglich 3,2 Liter Treibstoff verbrauchen. Batterien will Daimler selbst fertigen.

BMW
Nach Tests mit rund 600 Elektroautos (Mini E) in den USA, Großbritannien und Deutschland will BMW 2013 einen elektrisch betriebenen Stadtflitzer, das sogenannte Megacity Vehicle, auf den Markt bringen. Wo, lassen die Münchner vorerst offen, aber China mit seinem boomenden Automarkt und zahlreichen Millionenstädten steht ganz oben auf der Liste. Die Batterien kauft BMW von der deutsch-koreanischen Gemeinschaftsfirma SB LiMotive, die je zur Hälfte dem weltgrößten Autozulieferer Bosch und dem Elektronikriesen Samsung aus Südkorea gehört.
 

Audi
Audi will ab Ende 2012 eine Testflotte elektrischer Sportwagen "e-tron" an ausgewählte internationale Kunden übergeben. Erwartet wird, dass die Ingolstädter 2014 die Serienfertigung von Elektroautos starten, dann allerdings mit einem anderen Modell. Audi will die teure Technologie zunächst in größeren Modellen zum Einsatz bringen und später auf kleinere Baureihen (A1 e-tron) übertragen. Für das Elektroauto soll ein komplett neues Konzept entwickelt werden. Die Ingolstädter VW-Tochter geht davon aus, dass der Verbrennungsmotor mittelfristig am wichtigsten bleibt. "2020 werden wohl drei bis fünf Prozent unserer Fahrzeuge rein elektrisch betrieben", sagt ein Sprecher. Audi vereinbarte im Frühjahr 2008 mit dem japanischen Elektronikkonzern Sanyo eine Partnerschaft zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien. 

Volkswagen
VW will seinen Verkaufsschlager, den Kompaktwagen Golf, 2013 als Elektroauto in Serie auf den Markt bringen. Im gleichen Jahr soll zudem der ein E-Mobil namens Up! starten. Dieses als "Elektroauto für alle" gedachte Fahrzeug basiert auf einer neuen Kleinstwagenserie, die ab 2011 zunächst mit herkömmlichem Antrieb angeboten werden soll. Den Elektro-Golf wollen die Wolfsburger im nächsten Jahr zunächst mit ausgewählten Kunden in einem Flottenversuch erproben. Bei der Entwicklung von leistungsfähigen Batterien arbeitet Volkswagen mit Toshiba und Sanyo sowie dem chinesischen Anbieter BYD zusammen.  

Porsche
Der Stuttgarter Sportwagenbauer hat bisher keine konkreten Pläne für Elektro-Fahrzeuge. Im Frühjahr zeigte Porsche eine Studie "918 Spyder" (Bild oben) für einen 320 Kilometer pro Stunde schnellen Sportwagen, der bis zu 25 Kilometer rein elektrisch fahren soll. Porsche sondiert derzeit das Interesse potenzieller Kunden und will dann über eine mögliche Serienproduktion entscheiden. 

Opel
Opel arbeitet gemeinsam mit dem US-Konzern General Motors  an der Entwicklung von zwei weitgehend baugleichen Elektroautos mit den Namen "Ampera" und "Volt", die einen Verbrennungs- und einen Elektromotor an Bord haben. Die Produktion der für Elektroantriebe wichtigen leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus startete zu Jahresbeginn 2010, die Ladung der Fahrzeug-Batterien soll über die Steckdose möglich sein. Voll aufgeladen sollen die Batterien das Fahrzeug bis zu 64 Kilometer antreiben. Der Kompaktwagen Chevrolet Volt soll Ende 2010 ab 40.000 Dollar (rund 30.000 Euro) in den USA erhältlich sein, die Produktionskapazität ist zunächst auf 60.000 Fahrzeuge jährlich begrenzt. Der baugleiche Ampera von Opel soll 2011 zu den europäischen Händlern kommen.

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