E-Version macht Anfang

Alle Infos zu Opels neuem Elektro-Corsa

24.05.2019

Sechste Generation lässt nicht nur ihren Vorgänger alt aussehen.

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© Opel GmbH
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Während die Verbrenner-Modelle des neuen Corsa als getarnte Prototypen gerade ihre letzten Abstimmungsfahrten absolvieren, hat Opel die Elektro-Variante der sechsten Generation des Kleinwagens nun offiziell vorgestellt. Da sich der neue Corsa (inklusive dem jetzt präsentierten Corsa-e) die Technik mit dem ebenfalls völlig neuen französischen Konzernbruder Peugeot 208 teilt, gibt es beim Antrieb keinerlei Überraschungen. Die Löwenmarke des PSA-Konzerns  hat die elektrische Version des 208 bereits im März auf dem Genfer Autosalon vorgestellt.

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Design und Abmessungen

Außen ist Opel die Abgrenzung sehr gut gelungen. Man muss schon ganz genau hinsehen, um Gemeinsamkeiten von Corsa und 208 zu entdecken. Lediglich der Dachverlauf und die Motorhaube sind fast identisch. Ansonsten tritt der nun 4,06 m lange (+4 cm) und 1,43 m hohe (-5 cm) Corsa sehr eigenständig auf und ist sofort als Opel zu erkennen. Seinen Vorgänger lässt er jedenfalls ziemlich alt aussehen. Trotz der deutlich reduzierten Höhe soll genügend Luft überm Scheitel bleiben. Fahrer und Beifahrer sitzen nämlich um 28 Millimeter tiefer. Vorne fallen der breite und flache Grill, der große untere Lufteinlass, die weit außen angeordneten Nebelleuchten und die zackig gezeichneten Scheinwerfer auf. Letztere sind auf Wunsch erstmals auch mit Opels bewährter IntelliLux LED Matrix-Technologie verfügbar. Auch seitlich ist der neue Corsa ein Hingucker. Dafür sorgt vor allem die stark nach vorne geneigte C-Säule, die bei den Varianten mit Zweifarblackierung besonders ins Auge sticht. Beim Corsa-e sitzt der Anschluss für das Ladekabel an der linken Seite. Das Heck kombiniert Stilelemente von Grandland X und Astra. Die zweigeteilten Leuchten, der auffällige Dachkantenspoiler und die eingezogene Schulterlinie lassen den Kleinwagen sehr dynamisch auf der Straße stehen. Einen Auspuff gibt es beim Corsa-e freilich nicht.

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Cockpit und Vernetzung

Auch innen grenzt sich der Opel geschickt von seinem französischen Schwestermodell ab. Während es im 208 das i-Cockpit mit oben und unten abgeflachten Lenkrad und darüber angeordneten Instrumenten gibt, setzt der Corsa auf ein klassisches Cockpit-Layout. Nur der große Touchscreen in der Mittelkonsole und der unkonventionell geformte Getriebewahlhebel stammen eins zu eins aus dem 208. Insgesamt wirkt das Interieur sehr geradlinig und modern. Hinter dem abgeflachten Multifunktionslenkrad sitzt ein volldigitales Kombiinstrument. Beim Corsa-e werden hier zusätzlich elektrospezifische Daten angezeigt. Auch auf das neue Infotainment-Angebot sind die Entwickler stolz. So bieten sowohl das Multimedia Navi mit 7-Zoll-Farb-Touchscreen wie auch das Top-System Multimedia Navi Pro mit 10-Zoll-Farb-Touchscreen den neuen Telematik-Service „Opel Connect“. Zu dessen Highlights zählen die Live-Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen sowie eine direkte Verbindung zu Pannenhilfe und Notruf.

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Antrieb

Beim Antrieb des Corsa-e und e-208 gibt es keinen Unterschied. Und auch im neuen e-DS 3 Crossback  setzt PSA  verständlicherweise auf die identische Technik. Der Elektromotor leistet 100 kW (136 PS) und stellt ab der ersten Umdrehung ein maximales Drehmoment von 260 Nm bereit. So gerüstet, sprintet der Corsa-e in 8,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. An der Ampel dürften selbst Sportwagen zu kämpfen haben: Von 0 auf 50 km/h braucht der kompakte Stromer lediglich 2,8 Sekunden. Die benötigte Energie zieht der Opel aus einer im Unterboden verbauten 50 kWh-Batterie. Laut dem strengen WLTP-Zyklus bietet der Corsa-e eine Reichweite von 330 Kilometern. Für die Anforderungen eines Kleinwagens ist das durchaus alltagstauglich. Auch weil die Batterie per Schnellladung innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden kann. Hier haben die Fahrer jedoch die Wahl, für welche Ladeleistung (Haushaltssteckdose, Wallbox oder High-Speed-Laden) sie sich - je nach Situation - entscheiden. Praktsich: Mit der myOpel-App lässt sich von überall der Ladestatus kontrollieren.

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Fahrmodi

Natürlich hängt die tatsächliche Reichweite auch von äußeren Einflüssen (Temperatur, Niederschlag, Wind, etc.) und besonders vom Fahrer ab. Opel stattet den Corsa-e mit drei Fahrmodi aus: Normal, Eco und Sport. Der Sport-Modus verändert das Ansprechverhalten und steigert die Fahrdynamik. Daraus ergibt sich natürlich ein Reichweitenminus, das laut den Entwicklern jedoch moderat ausfallen soll. In der Fahrstufe „Eco“ soll der Corsa-e hingegen zum Kilometerfresser mutieren. Auf eine energische Beschleunigung muss man dann jedoch verzichten. Den meisten Besitzern eines E-Autos ist aber ohnehin die Reichweite und das effiziente Vorankommen wichtiger.

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Assistenzsysteme

Da es sich um eine neuentwickelte (PSA-)Plattform handelt, sind natürlich auch zahlreiche moderne Assistenzsysteme verfügbar, die der Sicherheit und dem Komfort dienen. Neben dem bereits erwähnten Matrix-LED-Licht gibt es u.a. einen deutlich verbesserten Verkehrsschildassistent. Dieser erkennt dank einer neuen Kamera mehr Informationen wie zum Beispiel dynamische LED-Anzeigen. Darüber hinaus werden die im Navigationssystem gespeicherten Geschwindigkeitsbegrenzungen im Display angezeigt. Premiere feiern auch eine radargestützte adaptive Geschwindigkeitsregelung sowie der sensorgesteuerte Flankenschutz. Hinzu kommen Systeme wie der Tote-Winkel-Warner sowie unterschiedliche Einparkhilfen.

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Verfügbarkeit und Fazit

Der Bestellstart für den Corsa-e erfolgt im Juni 2019. Preislich startet der Stromer ab 29.999 Euro. Im Herbst feiern dann auch die Verbrennermodelle der neuen Generation (Benziner von 75 bis 130 PS; Diesel mit 100 PS) ihre Weltpremiere. Dann haben die Kunden die Qual der Wahl, für welche Antriebsform sie sich entscheiden. Das wird natürlich stark vom jeweiligen Einsatzgebiet und den Preisen abhängen. Sollte der Corsa-e günstig angeboten werden, dürfte ihm ein großer Erfolg sicher sein. Denn auch wenn der Marktanteil derzeit noch gering ist, legen die Stromer hierzulande seit einigen Monaten stark zu. Die Kleinwagenplatzhirsche (Polo, i20, Rio, Ibiza, Fabia, Yaris, Fiesta, etc.) müssen sich jedenfalls auf einen sehr starken Gegner einstellen.

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