Stromer am Vormarsch

Kräftige Zuwächse bei E-Autos in Österreich

04.08.2020

Starke Nachfrage trifft auf noch begrenztes Angebot und lange Lieferzeiten.

Zur Vollversion des Artikels
© BMW Group
Zur Vollversion des Artikels
Der Absatz von Elektroautos wächst auch in Österreich kräftig. Zunehmende Auslieferungen von Stromern und steigendes Kaufinteresse sorgten trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 für eine positive Entwicklung am heimischen E-Mobilitäts-Markt, heißt es in einer Studie des Beraters PwC.
 
Aktuell treffe die starke Nachfrage der Verbraucher auf ein noch begrenztes Angebot bzw. lange Lieferzeiten, "weshalb die Effekte der staatlichen Fördermaßnahmen in Österreich erst im kommenden Jahr deutlicher zu spüren sein werden", so Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich, in einer Pressemitteilung. Setze sich der Absatzerfolg elektrifizierter Fahrzeuge fort, so erreichten die europäischen Automobilhersteller voraussichtlich in diesem Jahr die neuen CO2-Grenzwerte der EU.
 
>>>Nachlesen: Einbau von E-Auto-Ladestationen soll leichter werden
 

Plug-in-Hybride mit stärkstem Zuwachs

In Österreich sind die Neuzulassungen von E-Autos im zweiten Quartal deutlich um 36 Prozent gestiegen, im ersten Halbjahr lag ihr Anteil an allen neu zugelassenen Pkw bei 15 Prozent. Die stärksten Zuwächse gab es in den Monaten April bis Juni bei Plug-In-Hybriden (+234 Prozent) wie aus der aktuellen Ausgabe des "E-Mobility Sales Review Q3 2020" von PwC hervorgeht.
 
Die Förderungen für Elektroautos wurden in Österreich per Anfang Juli erhöht. Für den Kauf eines Pkw mit Elektroantrieb bekommt man 5.000 Euro an Förderung. Zuvor waren es 3.000 Euro. Stärker gefördert werden auch Zweirad-Fahrzeuge und der Ausbau der privaten Ladestationen.
 
>>>Nachlesen: Regierung stockt E-Auto-Förderung auf 5.000 Euro auf
 

Wendepunkt für Elektromobilität?

In den zehn untersuchten europäischen Märkten stieg die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge im ersten Halbjahr um 25,6 Prozent, heißt es in der Studie weiter. Im zweiten Quartal seien die Absatzzahlen trotz coronabedingter Schließungen in den Kernmärkten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien) gegenüber dem Vorjahresquartal nur leicht um 1 Prozent gesunken. In China fielen die Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge im zweiten Quartal krisenbedingt um 22 Prozent, in den USA um ein Drittel.
 
"Führten Elektroautos zunächst ein Schattendasein in der europäischen Zulassungsstatistik, so erweisen sie sich in Zeiten der Corona-Krise mit einem Marktanteil von 18,9 Prozent im ersten Halbjahr 2020 als Insel der Stabilität bzw. des Wachstums in einem ansonsten rückläufigen Absatzmarkt der Automobilindustrie", so Peter Trögel, Automobilexperte bei Strategy & Österreich, der Strategieberatung von PwC. "2020 könnte aus unserer Sicht den Wendepunkt für Elektromobilität in Europa darstellen, da die europäischen Regierungen jetzt koordiniert mit Fördermaßnahmen wie steuerlichen Vorteilen und Kaufprämien vorgehen."
 
>>>Nachlesen: Öffentliches Ladenetz für E-Autos steigt rasant
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel