Potente Limousine

Neuer GT 4-Türer ist stärkster Serien-AMG

07.03.2018

Porsche Panamera, Audi RS7 Sportback und BMW M8 Gran Coupé bekommen einen neuen Gegner.

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Die Mercedes Sport-Tochter AMG stellt auf dem Genfer Autosalon 2018 (Publikumstage: 8. bis 18. März) nicht nur den neuen AMG G 63 vor, sondern präsentiert darüber hinaus auch ihr erst zweites völlig eigenständiges Modell. Konkret wird die AMG GT Familie  (Coupé und Roadster) um ein viertüriges Modell erweitert. Wenn man sich den neuen Mercedes-AMG GT 4-Türer (so die offizielle Bezeichnung) aber genauer ansieht, erkennt man schnell, dass hier der neue CLS, den es ja auch als AMG CLS 53 gibt, als Plattformspender dient. Türen, Teile der Grundkarosserie und der Radstand werden sogar eins zu eins übernommen. Den Rest hat AMG jedoch großteils in Eigenregie entwickelt. Der Newcomer wird mit drei Motorisierungen angeboten, wobei das Top-Modell den bisher stärksten aller Serien-AMG markiert. Alle Varianten verfügen über den sportlich abgestimmten Allradantrieb 4Matic+ sowie über eine eigens angepasste 9-Gang-Automatik (Speedshift MCT 9G).

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Basis-Triebwerk mit Elektro-Unterstützung

Beim Basismodell handelt es sich um den AMG GT 53 4Matic+, der sich den Antriebsstrang mit den anderen Mercedes-AMG 53er-Modellen teilt. Hier verrichtet also ein 435 PS starker 3,0-Liter-Turbo-Reihensechsyzlinder seinen Dienst. Der Benziner wird dank 48 Volt Bordnetz durch eine Boost-Funktion mit bis zu 16 kW (22 PS) Leistung und 250 Newtonmeter Drehmoment unterstützt. Der EQ Boost Startergenerator vereint Anlasser und Lichtmaschine in einem Elektromotor, der zwischen Motor und Getriebe verbaut wurde. Diese Kombination trägt gemeinsam mit der Aufladung mit elektrischem Zusatzverdichter (eZV) und Abgasturbolader zu einer standesgemäßen Performance bei: Der viertürige AMG GT 53 beschleunigt in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 285 km/h Höchstgeschwindigkeit.

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Zwei potente V8-Varianten

Neben dem Reihensechszylinder sorgen zwei Versionen des bekannten 4,0-Liter-Biturbo-V8 für den Vortrieb. Im AMG GT 63 4Matic+ stellt das V8-Aggregat – wie im G 63 AMG  oder im AMG GT R  – exakt 585 PS und 800 Nm maximales Drehmoment bereit. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 km/h dauert nur 3,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 310 km/h. Wem das noch nicht reicht, dem schafft der bisher stärkste Serien-AMG Abhilfe. Beim AMG GT 63 S 4Matic+ wurde die Leistung der 4,0-Liter-Maschine auf 639 PS gesteigert. Zudem wuchtet das Aggregat 900 Nm auf die Kurbelwelle. So gerüstet, katapultiert sich das gut fünf Meter lange und über zwei Tonnen schwere Fahrzeug in atemberaubenden 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h kann sich ebenfalls sehen lassen.

Design

Trotz der optischen Nähe zum CLS ist der Newcomer sofort als Mitglied der AMG GT Familie zu erkennen. Die Frontansicht mit Grill im Panamericana-Stil, langer Motorhaube und zwei Powerdomes lässt keinen Zweifel an der Zugehörigkeit aufkommen. Wie im AMG GT R verbessert eine Kühlerjalousie (Airpanel) vor dem mittleren Kühllufteinlass die Aerodynamik des Fahrzeugs. Schmale Multibeam LED-Scheinwerfer, die AMG-spezifische Kühlerverkleidung, die nach vorne geneigte "Shark-Nose" sowie die Frontschürze mit weiterentwickeltem Jet-Wing zählen zu den weiteren Erkennungsmerkmalen. Die Silhouette mit rahmenlosen Seitenscheiben und einer flachen, weit nach hinten geneigten Windschutzscheibe erinnert am stärksten an den CLS. Für die gewünschte Dynamik sorgen wiederum breite sowie stark ausgeprägte hintere Radhäuser. Das Heck ist wiederum sehr eigenständig gestaltet. Größter Unterschied zum CLS ist die kleine Kofferraumklappe und die deutlich höhere Ladekante. Ein echter AMG muss eben nicht so praktisch sein. Hier zählen Elemente wie die extrem schmalen LED-Heckleuchten und der mehrstufig ausfahrbare Heckflügel mehr. Die beiden Achtzylindermodelle sind an den drei horizontalen Lamellen in den seitlichen vorderen Lufteinlässen, dem Jet-Wing mit Zierteil in Silber, dem größeren Diffusor am Heck sowie an der doppelflutigen Abgasanlage mit trapezförmigen Endrohrblenden zu erkennen. Die Sechszylinder-Variante hingegen verfügt über jeweils eine Lamelle in den Lufteinlässen, runde Doppelendrohrblenden und einen etwas weniger stark ausgeprägten Heckdiffusor.

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Cockpit und Bedienung

Im Cockpit scheint man sich auf den ersten Blick komplett in den neuen CLS transformiert. Das in den V8-Varianten serienmäßige Widescreen-Cockpit (zwei 12,3 Zoll große Displays unter einer Abdeckung), die runden Lüftungsdüsen, die vom Ambientelicht illuminiert werden, und das unten abgeflachte Sportlenkrad mit den integrierten Touchflächen bietet auch das viertürige Mercedes-Coupé. Zu den AMG-Eigenheiten zählen spezielle Anzeigen wie die „Supersport“-Ansicht mit Schaltpunktanzeige oder die Einblendung von G-Force-Werten. AMG verpasst dem GT 4-Türer aber auch eine völlig neue Mittelkonsole, sie sich optisch stark an den zweitürigen Modellen orientiert. Absolutes Highlight sind dabei die in den Zierrahmen integrierten, farbigen Displaytasten für die integrierte Anzeige und Steuerung von Getriebelogik, Fahrwerk, ESP, Abgasanlage, Start-Stopp-Funktion und Heckflügel. Die in TFT-Technologie ausgeführten Displaytasten zeigen über farbige Symbole deren Funktion an und lassen sich mit einem Fingertipp bedienen. Ergänzt werden die Touchtasten von den beiden Wippenschaltern für Fahrprogramme und Lautstärkenregelung. Eine weitere Neuheit bei AMG sind die kapazitiven Schalter direkt vor dem stilisierten V der Mittelkonsole. Über diese Näherungsschalter lassen sich Rückfahrkamera, Navigation, Radio, Media, Telefon und Fahrzeug­einstellungen bedienen.

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Platzangebot

Im Vergleich zu den zweitürigen GT-Modellen ist das neue Familienmitglied richtig praktisch. So bietet der 4-Türer im Fond unterschiedliche Sitz-Konfigurationen. Diese reichen von einer asymmetrisch umklappbaren Rückbank mit drei Sitzplätzen bis hin zu zwei Varianten mit zwei Einzelsitzen. In der High-Class-Variante können die Fond-Passagiere über einen in der Konsole zwischen den Sitzen integrierten Touchpad-Bildschirm unterschiedlichste Features anwählen. Diese reichen vom Abrufen der Dynamik-Daten über das AMG Menü bis hin zur Steuerung der Ambiente-Beleuchtung oder der Klimaregelung und Sitzheizung. Das Kofferraumvolumen von 395 Litern wird durch weitere rund 60 Liter unter dem Kofferraumboden ergänzt. Bei umgeklappten Lehnen beträgt das Volumen bis zu 1324 Liter. Optional kann das Öffnen und Schließen der Heckklappe berührungslos durch eine Bewegung mit dem Fuß unterhalb des Stoßfängers erfolgen.

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Fahrdynamik-Ekstase bis hin zum reinen Heckantrieb

Damit die bis zu 639 PS auch auf die Straße gebracht werden, fährt der AMG GT 4-Türer ein wahres Technik-Feuerwerk auf. Zu den Highlights zählen u.a. eine aktive Aerodyanmik, der hecklastig ausgelegte Allradantrieb, eine Hochleistungs-Bremsanlage, eine Sport-Parameterlenkung, eine aktive Hinterachslenkung oder ein spezielles Fahrwerk. Beim Sechszylinder-Modell kommt serienmäßig ein Fahrwerk mit Stahlfedern und Verstelldämpfung zum Einsatz. Das Fahrwerk der Achtzylinder-Varianten basiert auf der volltragenden Mehrkammer-Luftfederung (AMG RIDE CONTROL+). Zur Verbesserung von Traktion und Dynamik besitzt der AMG GT 63 S serienmäßig ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Je nach Motorisierung stehen bis zu sechs Fahrprogramme zur Wahl: „Glätte“, „Comfort“, „Sport“, „Sport+“, „ RACE“ und „Individual“. Diese sind über die Schaltwippe in der Mittelkonsole anwählbar. Beim dem in der S-Version serienmäßigen Fahrprogramm „RACE“ kann sogar ein Drift Mode aufgerufen werden. Dafür muss das ESP deaktiviert sein und sich das Getriebe im manuellen Modus befinden. Bei Aktivierung des Drift Mode wird der viertürige Sportwagen zum reinen Hecktriebler.

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Alle modernen Features erhältlich

Natürlich bieten auch die sportlichen Ingenieure aus Affalterbach alle technischen Errungenschaften von Mercedes an. Dazu zählen auch alle Connectivityfunktionen sowie Assistenzsysteme und Optionen der S-Klasse. Darunter auch teilautomatisiertes Fahren mit dem Drive Pilot, der den Fahrer bei Routineaufgaben im täglichen Leben, etwa Fahren im Stau, unterstützen kann. Neben den Standardfunktionen von Mercedes me connect wie eCall, Unfallmanagement, Pannenhilfe oder Kundendienstservice bietet Remote Online (serienmäßig mit Comand Online) via Smartphone zahlreiche Features. Beispielsweise das Tracking des geparkten Fahrzeugs, die Steuerung der Standheizung, die Fahrzeugver-/entriegelung oder die Abfrage verschiedener Statusinformationen wie Kilometerstand, Tankinhalt oder Reichweite.

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Markteinführung

Das neue AMG GT 4-Türer Coupé feiert gerade seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobil-Salon. Die Verkaufsfreigabe des ersten viertürigen AMG-Modells erfolgt im Sommer 2018. In Österreich geht es bei dem Newcomer zwischen 111.600 Euro (GT 43 4Matic)  und 204.190 Euro (63 S 4Matic+) los. Schnäppchen sehen anders aus. Dennoch müssen sich Porsche Panamera, Audi A7 Sportback (in der S- und RS-Version) sowie das kommende BMW M8 Gran Coupé  auf einen starken Herausforderer gefasst machen.

 

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