Einstiegsmodell sorgt für Rekord

Tesla Model 3 überholt C-Klasse und 3er BMW

25.10.2018

Seit die Produktion läuft findet, die Elektrolimousine reißenden Absatz.

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Die zuletzt deutlich gesteigerte Produktion des Model 3  macht sich für Tesla bezahlt: Erstmals seit zwei Jahren hat der US-Elektroauto-Pionier ein Quartal mit schwarzen Zahlen beendet. Firmenchef Elon Musk  hatte den Gewinn zwar schon vor Monaten versprochen, doch die Zweifel waren von Anfang an groß und wurden angesichts seiner jüngsten Eskapaden nicht geringer. Ob Musk die Skeptiker dauerhaft überzeugen kann, muss sich trotz der starken Ergebnisse erst zeigen.

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Erwartungen übertroffen

Die Erlöse schossen in den drei Monaten bis Ende September - angekurbelt vom reißenden Absatz des günstigeren Model 3  (Fotos oben) - im Jahresvergleich um fast 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar hoch. Die Erwartungen der Wall-Street-Analysten wurden damit klar übertroffen, die Marktreaktion war euphorisch. Nachbörslich legte der Aktienkurs zeitweise um rund 13 Prozent zu. Hinter Tesla liegen turbulente Monate. Der Stotter-Produktionsstart des Model 3 war nervenaufreibend und verschlang extrem viel Geld. Zudem sorgte Musk mit einigen umstrittenen Aktionen für viel Aufregung.

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Über 100.000 Fahrzeuge in 3 Monaten ausgeliefert

Nun scheint Tesla mit seinem ersten günstigeren E-Auto für den Massenmarkt endlich auf Kurs zu sein. Im jüngsten Quartal ist das Produktionssystem dem Unternehmen nach stabilisiert worden, was sich auch in den Fertigungszahlen niederschlug. Zum Quartalsende lag die wöchentliche Produktionsrate bereits bei 5.300 Model 3, ausgeliefert wurden im Quartal 56.065 Stück. Damit zog die Elektrolimousine am US-Markt erstmals auch an der Mercedes C-Klasse  und am BMW 3er  vorbei. Zum Vergleich: Inklusive der teureren Model S und Model X , die schon länger erhältlich sind, lieferte Tesla im ganzen vergangenen Jahr gut 101.000 Fahrzeuge aus.

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Mehrere Eskapaden

Musk kann Rückenwind gut gebrauchen, der Starunternehmer wurde zuletzt oft kritisiert. Im August schockte er die Märkte mit dem völlig überraschenden und rasch wieder abgeblasenen Plan, Tesla von der Börse zu nehmen. Es folgten Klagen von Investoren und Strafen der US-Börsenaufsicht wegen Marktmanipulation. Zudem sorgte Musk für Aufsehen, indem er bei einem Interview vor laufender Kamera an einem Joint zog und auf Twitter einen Höhlentaucher beschimpfte, der ein von Musk entwickeltes Mini-U-Boot als untauglich bezeichnet hatte.

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Höchster Überschuss seit Börsendebüt

Doch vorerst kann der Tech-Milliardär einen Moment des Triumphs genießen. Es sei ein "wahrhaftig historisches Quartal" für Tesla gewesen, schrieb Musk im Brief an die Aktionäre, der am Mittwoch (Ortszeit) nach US-Börsenschluss vorgelegt wurde. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 312 Mio. Dollar (274 Mio. Euro). Es ist der höchste, aber auch erst der dritte Quartalsgewinn seit Teslas Börsengang 2010. Im Vergleich zu den vorangegangenen Verlusten ist er eher bescheiden: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum klaffte ein Loch von rund 619 Mio. Dollar in der Bilanz, im Vorquartal fiel sogar ein Rekordminus von 718 Mio. Dollar bei Tesla an.

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Nicht alles eitel Wonne

Auch wenn die Quartalszahlen ein Erfolg für Tesla sind, gibt es weiter etliche Herausforderungen. Ein großes Fragezeichen steht hinter der Produktqualität: Beim neuen Model 3 gibt es Bedenken, dass die überstürzte und unkonventionelle Ausweitung der Fertigung zu Mängeln führen könnte. Auch beim Model S gab es nun einen Rückschlag - so zog das einflussreiche US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" am Mittwoch im Zuge einer Verlässlichkeitsumfrage seine Kaufempfehlung für die batteriebetriebene Luxus-Limousine zurück.

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