160 Stellen gestrichen

Bawag verschärft Sparkurs

27.08.2013

 Was nicht zum Kerngeschäft zählt, wird reduziert oder verkauft.

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© APA/ROLAND SCHLAGER
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Die hauptsächlich im Besitz der US-Fonds Cerberus und Golden Tree stehende österreichische BAWAG hat ihren Sparkurs verschärft. Bankchef Byron Haynes sprach am Dienstag von einer Beschleunigung des Restrukturierungsprogramms. Es soll Ende 2013 abgeschlossen sein und 2014 erhebliche Ergebniseffekte zeitigen. 160 Stellen wurden im ersten Halbjahr gestrichen, der Mitarbeiterabbau geht noch weiter.

Im Juni hat die BAWAG mit der Rückzahlung der Staatshilfe begonnen. 50 Millionen der 550 Mio. Euro an staatlichem Partizipationskapital (PS-Kapital) wurden dabei getilgt. Einen nächsten Tilgungsschritt kündigte Haynes heute für 2014 an.

Obwohl nächstes Jahr die der Bank auferlegten Dividendenrestriktionen gelockert würden, werde es an die Bankaktionäre auch 2014 keine Ausschüttung geben, so Haynes.

Die Frage, ob die BAWAG PSK neue Staatsunterstützung bräuchte, falls sie den gerichtsanhängigen Swap-Streit mit der Stadt Linz verlieren würde, beschäftigt den Bankvorstand nach eigenen Angaben nicht, weil "hypothetisch". Die Bank geht davon aus, den Rechtsstreit (Streitwert: mehr als eine halbe Milliarde Euro) zu gewinnen oder sich mit Linz zu vergleichen. Der Vorstand beklagte heute, dass die BAWAG mit "Linz" in den Wahlkampf hineingezogen werde.

Zum ersten Halbjahr 2013 weist die BAWAG bei einer Bilanzsumme von 38,2 Mrd. Euro (Ende 2012: 41,3 Mrd. Euro) unterm Strich mit 93,8 Mo. Euro um 2,9 Prozent weniger Nettogewinn aus als voriges Jahr. Operativ und vor Restrukturierungskosten legte sie deutlich zweistellig zu. Ergebnissteigernd wirkten u.a. "Bewertungseffekte" und Veräußerungserlöse. Haynes sprach von einer signifikanten Verbesserung der operativen Ergebnisse. Die operativen Aufwendungen sanken bis Juni um 4 Prozent.

Was nicht zum Kerngeschäft zähle, werde reduziert oder verkauft. Damit stärke man die Kapitalbasis und schaffe Raum für Investitionen in Kernbereiche, betont die Bank. Substanziell investiert würde in die IT, ins Filialnetz und ins e-Banking.




 

 
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