Paukenschlag
Berlusconi feuert Pro7-Vorstand – Ösi Breitenecker muss gehen!
21.10.2025Neuer Eigentümer tauscht Management aus.
Paukenschlag beim deutschen Medienkonzern ProSiebenSat1: Nur sechs Wochen nach der Machtübernahme von 75 Prozent feuert der Sohn des italienischen Bunga-Bunga-Premiers Silvio Berlusconi mit seiner MFE-Gruppe den gesamten Pro7Sat1-Vorstand.
- ProSiebenSat.1 mit neuem Vorstand - Breitenecker nicht länger COO
- Schlappe für ProSiebenSat.1: Gewinn-Prognose gesenkt
- Berlusconi-Gruppe übernimmt volle Kontrolle bei ProSiebenSat.1
Nicht nur Pro7Sat1-CEO Bert Habets muss mit sofortiger Wirkung gehen, auch der österreichische COO der Gruppe, Markus Breitenecker, fällt tief.
Markus Breitenecker, der einst die Puls 4/ATV-Gruppe in Österreich aufgebaut und Puls 24 gegründet hat, räumt „freiwillig“ seinen Job als Entertainment-, Streaming- und Vermarktungsvorstand – angeblich „in bestem Einvernehmen“, bevor die Italiener auch ihn gefeuert hätten.
Für Breitenecker ist der Sturz besonders schmerzhaft. Er war erst im April des Vorjahres mit der gesamten Familie nach München übersiedelt, hatte bei Pro7Sat1 ein 40.000-Euro-Gehalt bezogen und ist nun mit sofortiger Wirkung nicht nur seinen Job als COO der deutschen Gruppe sondern auch seine Verantwortung für die Österreich-Tochter los. Ab sofort darf er in München spazieren gehen.
Die deutsche ProSiebenSat1-Gruppe wird ab sofort Berlusconis wichtigster Vertrauter, MFE-Finanzvorstand Marco Giordani, persönlich führen. Die Italiener werfen der deutsch-österreichischen Führungs-Riege unter Habets und Breitenecker Missmanagement, einen Einbruch der Werbe-Erlöse und sinkende Quoten vor. Breitenecker ist in Deutschland auch mit seinem Gratis-Streaming-Angebot „Joyn“ gescheitert.
Marco Giordani soll nun einen Neustart für die Pro7Sat1-Gruppe vorbereiten und vor allem Streaming und „Joyn“ auf neue Beine stellen.
Wie es mit der Österreich-Tochter „SevenOne“ mit Puls 4, ATV und Puls24 weitergeht, ist nach Breiteneckers Sturz völlig unklar. Die Österreich-TV-Gruppe ist wirtschaftlich schwer unter Druck geraten. Nach deutlichen Quotenverlusten von Puls 4 und ATV, die von „Servus“ klar überholt wurden, ist das Werbegeschäft der Puls-Gruppe dramatisch eingebrochen. Der Österreich-Tochter dürfte nun von den neuen Berlusconi-Eigentümern ein drastisches Spar-Paket verordnet werden.
Das könnte auch das Ende des News-Senders Puls 24 bedeuten. Puls 24 ist schwer defizitär, hat im November nur noch 0,6 % Marktanteil und spielt seit neuestem bei mehr als 50 % seines Programms statt aktueller News nur noch alte Reportage-Wiederholungen von ATV.
Breiteneckers Schicksal ist noch völlig unklar. Während Bert Habets noch weiter bei Pro7Sat1 als Berater verbleibt, musste Breitenecker seinen Schreibtisch sofort räumen und dürfte künftig weder beim deutschen Konzern noch bei der österreichischen Tochter weiter eine Rolle spielen.
Bei der österreichischen Puls/ATV-Gruppe befürchtet man deshalb „das Schlimmste“, sagt ein Insider. Und: „Bei Pro7Sat 1 wird ebenso wie bei Puls/ATV kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Breitenecker selbst war vorerst für keine Stellungnahme erreichbar.