Business-Insider von Angela Sellner

So viel casht Benko mit dem kika/Leiner-Deal ab

03.06.2023

Vor 5 Jahren übernahm Benko kika/Leiner, jetzt ist er wieder draußen. Die Bilanz. 

Zur Vollversion des Artikels
© APA/HELMUT FOHRINGER
Zur Vollversion des Artikels

Verkauf. Das Engagement von René Benko im heimischen Möbelhandel ist Geschichte. Seine Signa-Gruppe hat den Komplett-Ausstieg bei kika/Leiner am Mittwochabend besiegelt: Alle verbliebenen Immobilien der Traditionskette (rund 80 Objekte – Filialen und Lager) werden an das österreichische Unternehmen Supernova von Frank Albert verkauft, das operative Geschäft, also der Möbelhandel selbst, geht für einen symbolischen Euro an ein Managementteam um den Branchenexperten Hermann Wieser.

Signa-Chef: »War ein sehr gutes Investment«

Preis. Über den Kaufpreis für das Immo-Paket wurde Stillschweigen vereinbart, kolportiert wird eine Summe knapp unter 400 Mio. Euro. Bei der Übernahme von kika/Leiner im Sommer 2018 soll Benko 430 Mio. Euro bezahlt haben. Die Restrukturierung der damals kurz vor der Pleite stehenden Möbelkette verschlang dann noch etliche Millionen. Die Übernahme von kika/Leiner sei für Signa aber „trotz schwierigen Marktumfelds ein sehr gutes Investment gewesen“, resümiert Signa-Holding-Chef Christoph Stadlhuber.

Teilverkäufe. In der Tat hat Signa gleich nach dem Deal 2018 gut Kasse gemacht und das gesamte Osteuropageschäft von kika (22 Einrichtungshäuser) an den Konkurrenten XXXLutz verkauft. Dafür flossen laut Presse rund 200 Mio. Euro – womit Benko fast den halben Kaufpreis wieder drin hatte. Später veräußerte Signa noch rund 40 „nicht strategische“ kika/Leiner-Immobilien in Österreich und kassierte dafür dem Vernehmen nach weitere fast 200 Mio. Euro. Und erst heuer zu Jahresbeginn gab Benko drei Objekte aus dem kika/Leiner-Portfolio an Immo-Unternehmer Klemens Hallmann ab, der schon vorher Standorte übernommen hatte.

Gewinn. Von Supernova-Chef Albert soll Benko nun für die restlichen kika/Leiner-Immobilien knapp weniger bekommen haben, als er vor fünf Jahren für das gesamte Unternehmen hingelegt hat. Damit hätte er an dem Investment abzüglich der Investitionen in den Möbelhändler einige hundert Mio. Euro verdient – mit rund 300 Mio. beziffern es Insider in der Presse.

Zukunft. Bei kika/Leiner steht nun einmal mehr eine Restrukturierung an. Die Marktbedingungen in der Möbelhanelsbranche sind angesichts von Inflation und schwächelndem Konsumklima schwierig. Das Team um Hermann Wieser, der schon früher – vor dem Benko-Einstieg – kika/Leiner-Geschäftsführer war, will bis Ende Juni ein Maßnahmenpaket erarbeitet haben. 

Zur Vollversion des Artikels