Ölpreis steigt

Europas Leitbörsen drehen im Verlauf ins Minus

21.02.2011

Die politische Lage in Nordafrika sorgt weiterhin für Belastung.

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© dpa/Marius Becker
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Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag nach einem richtungslosen Auftakt zu Mittag einheitlich im Minus tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte um 12.35 Uhr mit 7.375,10 Punkten und einem Minus von 51,71 Einheiten oder 0,70 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verringerte sich um 21,3 Zähler oder 0,35 Prozent auf 6.061,72 Stellen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 28,73 Einheiten oder 0,94 Prozent auf 3.039,27 Punkte.

Die anhaltend instabile politische Lage in Nordafrika und im Nahen Osten sorge auch weiterhin für Belastung, kommentierte ein Marktteilnehmer. Vor allem die Anspannungen im wichtigen Ölförderland Libyen sorgten für Unsicherheit und führten zu weiteren Ölpreisanstiegen. Dem konnte auch kein über den Erwartungen ausgefallener ifo-Geschäftsklimaindex entgegenwirken, hieß es weiter. Impulse aus den USA bleiben heute aus, da die New Yorker Börse heute feiertagsbedingt geschlossen bleibt.

Im Branchenvergleich zeigten sich weiterhin Chemie-Werte schwach. So verbilligten sich BASF um 1,62 Prozent auf 60,54 Euro und Bayer sanken 1,84 Prozent auf 56,13 Euro. K+S kamen unter Verkaufsdruck und verbilligten sich um 1,39 Prozent auf 56,63 Euro. Ebenfalls schwach tendierten Bankenwerte. Angeführt von UniCredit (minus 3,13 Prozent auf 1,92 Euro) kamen außerdem Intesa Sanpolo (minus 2,15 Prozent auf 2,48 Euro) und BBVA (minus 1,50 Prozent auf 9,19 Euro) unter Verkaufsdruck.

Bei den Einzelwerten präsentierten sich Merck weiterhin gut gesucht und verteuerten sich um 4,07 Prozent auf 65,25 Euro. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern versprüht dank der Übernahme des US-Laborausrüsters Millipore Zuversicht. Der Konzern stellt für das laufende Jahr einen Anstieg des operativen Gewinns zwischen 35 und 45 Prozent in Aussicht. Auch 2012 soll das Ergebnis zulegen. Den Umsatz will das Unternehmen in diesem Jahr um 13 bis 18 Prozent steigern und im Jahr 2012 weiter ausbauen.

Weitere Unternehmenszahlen kamen von TNT, die im Amsterdam um 2,62 Prozent auf 19,92 Euro nach unten rutschten, obwohl der niederländische Postdienstleister im 4. Quartal die Erwartungen leicht übertreffen konnte. So sank das operative Ergebnis der Briefsparte im Vergleich zum Vorjahresquartal von 225 auf 184 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 181 Mio. Euro gerechnet. In der Express-Sparte erhöhte sich der Betriebsgewinn von 94 auf 95 Mio. Euro. Ebenfalls unter Verkaufsdruck kamen Carlsberg-Papiere, die sich in Kopenhagen um 1,60 Prozent auf 552,50 dänische Kronen verbilligten. Der Bierbrauer hatte die Anleger mit seinen Viertquartalszahlen nicht überzeugen können, hieß es.

Am Unteren Ende des Euro-Stoxx-50 lagen unverändert Eni mit einem Kursverlust von 4,57 Prozent auf 17,53 Euro. Der größte in Libyen operierende internationale Ölkonzern könnte von den jüngsten Unruhen im nordafrikanischen Land in seinem Betrieb eingeschränkt werden, kommentierte ein Händler.

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