Post-Chef wird Banker

Pölzl: "Ab April größtes Netz an Bank-Filialen"

17.02.2020

Post-Chef Georg Pölzl wird Banker und hat große Ambitionen.

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© TZ ÖSTERREICH / Kernmayer
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Eine Bank mit einem riesigen Filialnetz zu gründen, ist nicht gerade populär in Zeiten von Mini-Zinsen und allgegenwärtigen digitalen Services auch in der Geldbranche. Post-Chef Georg Pölzl (Bild) macht genau das: Am 1. April startet die Österreichische Post ihr eigenes Geldinstitut . ÖSTERREICH hat den künftigen Banker zum Interview getroffen.
 
>>>Nachlesen: Neue Post-Bank heißt 'bank99'
 

Post-Chef Pölzl im Interview


ÖSTERREICH: Viele Banken verkleinern derzeit ihr Filialnetz, stöhnen über die niedrigen Zinsen -die Post startet eine neue, eigene Bank. Agieren Sie bewusst gegen den Trend?
 
GEORG PÖLZL: Die Post war 140 Jahre Partner der Postsparkasse und dann der Bawag. Die hat uns jetzt die Freundschaft aufgekündigt. Wir wollen die Kunden nicht aber im Regen stehen lassen, deshalb bringen wir unsere eigene bank99. Da geht es auch um die Versorgung des ländlichen Raums. Wir werden mit rund 1.800 Geschäftsstellen ein f lächendeckendes Netz in Österreich haben - das größte, mit den besten Öffnungszeiten der Branche. Bereits in den letzten Wochen haben wir 150 Bankomaten in ganz Österreich aufgestellt, um die Versorgungslücke zu schließen.
 
ÖSTERREICH: Wann geht es los?
 
PÖLZL: Wir beginnen am 1. April in unseren eigen betriebenen Filialen, einen Monat später bei den Post Partnern.
 
ÖSTERREICH: Warum der Name bank99?
 
PÖLZL: Weil wir mit der Bank 99 %der Menschen in Österreich ansprechen, die sowohl eine Digital- als auch eine Filialbank wollen. Wir bieten beides: digitale Bankservices und, wenn der Kunde das wünscht, persönliche Betreuung und Beratung in Filialen in ganz Österreich. Andere Banken werden teurer oder ziehen sich zurück, wir bleiben bei der f lächendeckenden Versorgung. Die Post und Geldservices haben immer zusammengehört, künftig gibt es erstmals unsere eigene Bank.
 
ÖSTERREICH: Was genau bekommen Kunden von der bank99?
 
PÖLZL: Wir starten mit Kontoführung, Überweisungen, Kreditkarte und Sparprodukten. Wir werden einfache, leicht verständliche Tarifmodelle anbieten. Transparent, ohne versteckte Gebühren. Das heißt: Wo wir keine Gebühren ausweisen, da gibt es keine.
 
ÖSTERREICH: Denken Sie auch an Kredite?
 
PÖLZL: Das folgt später.
 
(Autor: Angela Sellner)
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