Gute Arbeitsmarktdaten

US-Börsen fester erwartet

03.08.2012

Kurz vor Handesbeginn stieg der Future auf den Dow Jones Industrial um fast 1 Prozent.

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Dank guter US-Arbeitsmarktdaten und Unternehmensnachrichten wird die Wall Street am Freitag freundlich erwartet. Etwa eine halbe Stunde vor dem Handelsbeginn stieg der Future auf den Dow Jones Industrial um 0,95 Prozent. Vortags hatte die Enttäuschung über fehlende Sofortmaßnahmen der EZB gegen die Euro-Schuldenkrise dem Leitindex noch den vierten Verlusttag in Folge gebracht. Der Future auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq-100 gewann am Freitag 1,29 Prozent.

   In den USA sind im Juli deutlich mehr Jobs geschaffen worden als erwartet. Der Stellenaufbau im Vormonat wurde jedoch etwas schwächer ausgewiesen als zunächst ermittelt. Zudem stieg die Arbeitslosenquote überraschend von 8,2 auf 8,3 Prozent. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Nach dem Handelsstart könnte noch die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor dem Markt Impulse geben.

 Die Aktien von Procter & Gamble legten nach Zahlen und der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms vorbörslich um zwei Prozent zu. Zwar ging der Überschuss des Konsumgüterherstellers im abgelaufenen Jahr wegen negativer Sondereffekte wie Abschreibungen oder Restrukturierungskosten um neun Prozent zurück. Auch höhere Rohstoffkosten brachten die Margen unter Druck. Im vierten Quartal verhalf der Verkauf der Kartoffelchips-Marke Pringles an den Frühstücksflocken-Hersteller Kellogg Procter allerdings zu einem kräftigen Gewinnanstieg. Die Erwartungen der Analysten konnte das Unternehmen damit übertreffen.

Die Aktien des vor der Aufspaltung stehenden Lebensmittelherstellers Kraft Foods stiegen um mehr als zweieinhalb Prozent. Ab dem 1. Oktober führt der nordamerikanische Zweig den Traditionsnamen Kraft weiter. In Deutschland und anderen Ländern prangt künftig der Kunstname Mondelez samt neuem Logo auf den Verpackungen der Lebensmittel. Bei American International Group (AIG) sorgte ein Gewinnsprung von 27 Prozent im zweiten Quartal lediglich für ein knappes Kursplus von 0,19 Prozent. Vor allem das Kerngeschäft des vom Staat vor dem Bankrott geretteten Versicherungskonzerns warf mehr Geld ab, aber auch die Flugzeugleasing-Sparte ILFC.

Gute Nachrichten gab es auch aus der Technologiebranche: Das weltgrößte berufliche Online-Netzwerk LinkedIn konnte seinen Quartalsumsatz fast verdoppeln. Der Gewinn fiel allerdings um 39 Prozent. Das lag unter anderem an Aktien, die Mitarbeiter bekommen haben. Diesen Schönheitsfehler verziehen die Anleger dem Unternehmen jedoch. Insgesamt schnitt LinkedIn besser ab als von Analysten erwartet. Entsprechend ging es für die Aktien schon vor dem Börsenstart um mehr als zehn Prozent hoch.

 Die Anteilsscheine von Hewlett-Packard (HP) gewannen 1,25 Prozent. Laut einem Pressebericht droht dem Softwarekonzern Oracle nach einem verlorenen Prozess nun eine Schadensersatzklage des Computerherstellers. Unterdessen ging ein fünfjähriger Streit wegen Datenklaus zwischen Oracle und seinem deutschen Rivalen SAP zugunsten von Oracle aus: Beide Seiten einigten sich darauf, dass der Walldorfer Konzern den Amerikanern 306 Millionen Dollar an Schadenersatz zahlt. Zusammen mit den über die Jahre aufgelaufenen Anwaltshonoraren stellt Oracle SAP "mindestens 426 Millionen Dollar" in Rechnung, wie Oracle-Chefjustiziar Dorian Daley ankündigte. Die Oracle-Titel legten im Spannungsfeld dieser unterschiedlichen Nachrichten vorbörslich lediglich um 0,33 Prozent zu.
 

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