Zwischen vida und WKÖ

Laudamotion: Einigung auf neuen Kollektivvertrag

04.06.2020

WKO und vida haben sich auf bessere Konditionen für die Mitarbeiter geeinigt. Ryanair muss diesen aber noch zustimmen. 

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Die Sozialpartner haben sich in der Nacht auf Donnerstag auf einen befristeten Kollektivvertrag für die unter Druck stehende Ryanair-Tochter Laudamotion geeinigt. Ob das Management von Laudamotion bzw. Ryanair den Kompromiss akzeptieren, dürfte sich bei einer Pressekonferenz um 10 Uhr herausstellen. Der Kollektivvertrag soll bis 2023 gelten.
 
Die Vereinbarung gilt für 500 in Wien stationierte Beschäftigte von Laudamotion, heißt es in einer Mitteilung von Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, nach der Einigung. Demnach solle das garantierte Bruttoeinkommen für Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen künftig 1.440 Euro 14 Mal im Jahr betragen. Das sei um 44 Prozent mehr als die ursprünglich angebotenen 1.000 Euro. Bei Kopiloten und Kopilotinnen liege das Fixum nun bei 2.000 statt bei 1.700 Brutto im Monat. Auch seien rechtswidrige KV-Vertragsklauseln gestrichen worden, heißt es in der Gewerkschaftsmitteilung.
 

"Wesentliche Nachbesserungen"

"Wir konnten eine sozialpartnerschaftliche Einigung, für die Laudamotion wesentliche Nachbesserungen geleistet hat, erzielen," schreibt Manfred Handerek, Geschäftsführer der Berufsgruppe Luftfahrt in der WKÖ, in seiner Aussendung. "Jetzt wäre es wichtig, dass das Unternehmen diesen Kollektivvertrag umsetzt, damit die Basis Wien und damit auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder eine Perspektive haben." Denn in der letzten Phase der Verhandlungen spätnachts habe es keine Abstimmung mit dem Unternehmen mehr gegeben. "Jetzt liegt es an Laudamotion und Ryanair, den KV-Abschluss der österreichischen Sozialpartner zu akzeptieren und damit die Arbeitsplätze seiner Beschäftigten und den Standort am Flughafen Wien zu retten", vermerkt Hebenstreit. Zuletzt hatte Ryanair mehrfach der Gewerkschaft die Schuld zugewiesen, dass sie den Forderungen des Unternehmens nicht zustimme und dadurch die Jobs in Wien gefährde.
 
Von der Regierung fordern die Sozialpartner Maßnahmen gegen Billigsttickets, der Preiskampf würde sonst zulasten der Beschäftigten ausgetragen, schreibt Hebenstreit. Das gelte insbesondere angesichts der erwarteten nur langsamen Erholung der Luftfahrt. Ryanair hat bereits mehrfach angekündigt, mit sehr niedrigen Preisen seine Flieger füllen zu wollen.
 
"Wenn wir nicht wollen, dass in ein paar Monaten jeder von uns jemand kennt, der aufgrund der Corona-Krise von seinem Einkommen nicht leben kann, dann braucht es jetzt dringend einen Kraftakt der Regierung", wandelte Hebenstreit einen Spruch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ab.
 
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