Versandhändler

Otto wächst dank Internethandel

17.06.2010

Der deutsche Versandhauskonzern erwartet dank eines starken Internetgeschäfts weiteres Wachstum. Nach einem prozentual zweistelligen Umsatzplus im ersten Geschäftsquartal von März bis Mai stellte Konzernchef Hans-Otto Schrader am Donnerstag einen Zuwachs in dieser Höhe für das gesamte Geschäftsjahr in Aussicht.

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"Wir trauen uns sehr ehrgeizige Ziele zu", sagte Schrader bei der Präsentation der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009/2010. Zugleich soll die Rendite steigen. Voraussetzung sei, dass sich die konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, Europa und den USA nicht verschlechterten.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr (per Ende Februar) bremsten schwache Geschäfte im Ausland das Wachstum des weltgrößten Versandhauskonzerns. Die Erlöse erhöhten sich deshalb nur leicht auf 1,4 % auf gut 10 Mrd. Euro. Während der Umsatz im Inland um knapp 7 % auf 5,8 Mrd. Euro kletterte und Otto den Handel übers Internet erneut ausweitete, schrumpften die Geschäfte jenseits der Grenzen um 5 % auf 4,4 Mrd. Euro.

Dabei schaffte der Konzern die Ertragswende. Nach einem operativen Verlust (Ebit) von knapp 100 Mio. Euro im vorausgegangenen Jahr erzielte Otto 2009/2010 einen Gewinn von 34 Mio. Euro. 2008/2009 hatten Sondereffekte zu dem hohen Verlust geführt. Die Netto-Finanzschulden der Gruppe sanken um ein Drittel auf 1,9 Mrd. Euro.

Größter Wachstumsträger war der weltweite Handel über das Internet, der den Umsatz um ein Fünftel auf 3,8 Mrd. Euro steigerte. Im Durchschnitt habe die Kundschaft täglich Waren im Wert von fast 10 Mio. Euro über die rund 50 Online-Plattformen der Gruppe geordert. Das elektronische Geschäft habe damit einen Anteil von 43 % am Handelsumsatz gehabt, in Deutschland sogar von fast 48 %.

Bei einzelnen Unternehmen wie der Kerngesellschaft Otto sei der Online-Anteil auf 62 % gewachsen. Er übersteige damit erstmals deutlich die Bedeutung des Kataloggeschäfts. Otto ist nach Amazon der zweitgrößte Online-Versandhändler weltweit. Zu dem Hamburger Familienunternehmen gehören auch Marken wie Baur, Bonprix und Crate und Barrel.

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