Unternehmen dementiert

Schwedenbomben-Hersteller in Finanznot?

03.08.2012

Mitarbeiter sollen auf ihr Gehalt warten. Das Unternehmen dementiert.

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© Niemetz/Website
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Der Süßwarenhersteller Niemetz mit Hauptsitz in Wien befindet sich offenbar in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Zahlreiche Mitarbeiter hätten seit Monaten ihr Gehalt gar nicht oder nur teilweise ausbezahlt bekommen, berichtet das Wochenmagazin "Format" in seiner aktuellen Ausgabe. Ein baldiger Insolvenzantrag sei nicht ausgeschlossen, heißt es in der Meldung. Niemetz ist vor allem für seine "Schwedenbomben" bekannt, auch der Schoko-Haselnuss-Riegel "Manja" gehört zum Sortiment.

 Löhne nicht ausbezahlt
Wegen der ausständigen Löhne seien derzeit 75 Klagen anhängig, wird Niemetz-Betriebsrat Robert Ettmayer im "Format" zitiert. Rund 100 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Die Fabrik wies 2010 - aus diesem Jahr stammt der letzte verfügbare Jahresabschluss - ein negatives Eigenkapital von 3,16 Mio. Euro aus.

 Offenbar trafen sich in dieser Woche Niemetz-Gläubiger, darunter auch Lieferanten, um weitere Schritte zu analysieren. Als eine Option gilt auch ein Insolvenzantrag. Die Geldprobleme sollen laut "Format" u.a. mit dem Engagement des Unternehmens in den USA (New York), mit gestiegenen Rohstoffpreisen und gescheiterten Marketingstrategien zusammenhängen.

Niemetz gehört zu den Wiener Traditionsunternehmen. 1890 als Konditorei eröffnet, wurde genau 40 Jahre später die Süßwarenmanufaktur in Betrieb genommen.

"Keine Gefahr" heißt es aus dem Unternehmen
Die Leitung des Schwedenbomben-Herstellers Niemetz blickt trotz der kolportierten Geldnöte optimistisch in die Zukunft der Süßwarenfabrik. Das Unternehmen sei "nicht in Gefahr", man arbeite gerade an einer "Finanzierungsumstrukturierung" u.a. mit neuen Finanzpartnern, sagte die Haupteigentümerin Ursula Niemetz am Freitagnachmittag. Von Überlegungen über ein Insolvenzverfahren wisse man nichts, wurde beteuert.

 Geschäftsführer Steve Batchelor räumte ein, dass das vergangene nicht "das beste Jahr" gewesen sei und der Verkauf nun im Sommer wie gewohnt zurückgegangen sei. Deshalb habe es bei manchen Mitarbeitern jüngst Verzögerungen bei der Gehaltsauszahlung gegeben. Man habe mit den Mitarbeitern aber ständig Kontakt. Von 75 anhängigen Klagen könne aber keine Rede sein. Lediglich vier Klagen seien anhängig, wobei alle in Zusammenhang mit Mitarbeitern stünden, die nicht mehr bei Niemetz tätig sind, so Batchelor.

 Von einer Versammlung von Gläubigern bzw. Lieferanten und Überlegungen in Richtung Insolvenzantrag wisse er nichts, versicherte der Geschäftsführer. Für die kommende Woche kündigte er eine detaillierte Stellungnahme an, die nun von den Niemetz-Anwälten ausgearbeitet werde.
 

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