Teuerungsdebatte: Branche fordert mehr Fairness

Lebensmittelhandel schreibt Wut-Brief an Bundesregierung

16.05.2023

 Der Lebensmittelhandel will in der aktuellen Teuerungsdebatte nicht als Buhmann der Nation dastehen und hat einen Brief an die Bundesregierung geschrieben.  

Zur Vollversion des Artikels
© getty images
Zur Vollversion des Artikels

Wien. Die Firmenchefs bzw. -chefinnen von Spar, Rewe, Hofer, Lidl, MPreis, Unimarkt, Denns, 1.600 selbstständige Kaufleute sowie Vertreter vom Handelsverband fordern darin mehr Fairness in der Diskussion. "Das Narrativ, wonach der Lebensmitteleinzelhandel der große Profiteur der hohen Inflation sei, stimmt nicht."

"Rufschädigende und irreführende Kommentare"

Mit "großer Verwunderung und Irritation" habe man den letzten Auftritt der Klubchefin der Grünen (Siegrid Maurer, Anm.) in der ORF-Pressestunde wahrgenommen, bei dem der Lebensmitteleinzelhandel de facto als alleiniger Verursacher der Teuerung hingestellt worden sei. "Derart rufschädigende und irreführende Kommentare können wir nicht länger hinnehmen", heißt es in dem Brief. Die Branche weist erneut darauf hin, dass die Gewinnspanne eines Handelsunternehmens nicht die Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis sei.

Rufe nach einer Senkung der Mehrwertsteuer 

Im März verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke in Österreich im Schnitt nach HVPI-Berechnung um 14,6 Prozent. Am Mittwoch wird die Statistik Austria die Inflationsdaten für April veröffentlichen. Opposition und Gewerkschaft fordern schon länger die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. "Preisregulierungen sind das einzige, was nachhaltig gegen die Teuerung hilft und es ist höchst an der Zeit, dass dies auch in Österreich umgesetzt wird", so SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter am Dienstag laut einer Aussendung. Auch unter den Handelsvertretern werden Rufe nach einer Senkung der Mehrwertsteuer lauter. 

Zur Vollversion des Artikels