Milliarden-Deal

Hammer-Geschäft: Medien-Gigant Warner Bros. Discovery soll verkauft werden

21.10.2025

Der US-Medienriese Warner Bros. Discovery (WBD) stellt sich zum Verkauf. Das Unternehmen, zu dem unter anderem HBO, CNN und die legendären Warner Bros. Studios gehören, gab am Dienstag bekannt, "strategische Alternativen zur Maximierung des Aktionärswerts" zu prüfen.

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In einer Pressemitteilung teilte der Konzern mit, er habe mehrere unaufgeforderte Interessenbekundungen erhalten – sowohl für das gesamte Unternehmen als auch für einzelne Sparten wie das Filmstudio Warner Bros. oder den Streamingbereich. Derzeit befinde man sich in der Prüfphase, heißt es weiter. Warner Bros. Discovery zählt zu den größten Medienkonglomeraten der Welt. Zum Portfolio gehören Kabelsender, Nachrichtennetzwerke, Filmstudios, Streamingdienste und zahlreiche internationale Rechte – unter anderem an den Olympischen Spielen, den French Open und der Premier League im Vereinigten Königreich.

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Während die Verkaufsoption geprüft wird, hält der Konzern an seinem Umbauplan fest: Die Trennung der klassischen Kabelsender von den Streaming- und Filmsparten soll wie geplant vorangetrieben werden.

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Positive Marktreaktion

Die Nachricht sorgte an der Börse für Aufwind: Die WBD-Aktie stieg zu Handelsbeginn um mehr als zehn Prozent. Analysten werten den Schritt als Signal, dass sich der Konzern nach Jahren des Umbaus neu aufstellen will. Der Marktwert von Warner Bros. Discovery lag zuletzt bei rund 45 Milliarden US-Dollar, hinzu kommen hohe Schulden in Milliardenhöhe.

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Die Medienbranche befindet sich seit Jahren im Wandel. Sinkende Zuschauerzahlen im Kabel-TV und der wachsende Einfluss von Plattformen wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime Video haben zu einer Welle an Zusammenschlüssen und Übernahmen geführt. Erst im Frühjahr hatte Skydance den Konkurrenten Paramount Global übernommen. Auch Comcast kündigte 2024 an, mehrere seiner Kabelsender – darunter CNBC und MSNBC – in ein neues Unternehmen namens Versant auszugliedern.

Attraktive Filmrechte für Tech-Giganten

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Besonders die Film- und Studiobereiche gelten als potenziell lukrativ. WBD hält die Rechte an Harry Potter und den DC-Comicfiguren wie Superman und Batman. Zuletzt feierte der Konzern mit mehreren Kinohits Erfolge – ein Grund, warum Streaming- und Technologieunternehmen als mögliche Interessenten gelten. Insider berichten, dass Paramount Global bereits im September Gespräche über eine Übernahme geführt habe. Diese seien jedoch ins Stocken geraten. Die aktuelle Ankündigung könnte neue Bewegung in die Branche bringen.

Von Time Warner zu WBD – eine wechselvolle Geschichte

Warner Bros. Discovery blickt auf eine lange Geschichte mit zahlreichen Eigentümerwechseln zurück. In den 2000er-Jahren – damals noch als Time Warner – verkaufte der Konzern Sparten wie Time Warner Cable und das Time Magazine. 2014 scheiterte ein Übernahmeversuch durch Rupert Murdochs News Corp. 2016 kaufte AT&T den Medienkonzern für 85 Milliarden US-Dollar und führte ihn mit eigenen TV-Sendern zusammen. Nach juristischen Auseinandersetzungen mit dem US-Justizministerium trennte sich der Telekommunikationsriese jedoch wieder von dem Mediengeschäft. 2022 fusionierte Time Warner schließlich mit Discovery – zur heutigen Warner Bros. Discovery.

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Mit dem möglichen Verkauf steht der Konzern nun erneut vor einem Wendepunkt. Ob ein Komplettverkauf oder eine Abspaltung einzelner Sparten bevorsteht, ist offen. Branchenbeobachter erwarten, dass die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft des Medienriesen werden. 

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