Glückspiel-Lizenz

Wettrennen um Lizenz: Giganten kämpfen um Österreichs Lotterien

Der weltweit größte Lotteriebetreiber Brightstar formiert ein österreichisches Konsortium, während der tschechische Konkurrent Allwyn durch eine Milliardenfusion aufrüstet – beide wollen die lukrative Lotteriekonzession ab 2027. 

Das Finanzministerium arbeitet am neuen Glücksspielgesetz und der Ausschreibung der begehrten Konzessionen - schon 2027 entscheidet sich der Kampf der Giganten!  Denn die Lizenzen für die heimischen Casinos und Lotterien laufen 2027 aus – jetzt positionieren sich internationale Schwergewichte für den Kampf um das lukrativste Stück: die Lotterienkonzession. 

US-Mega-Konzern in den Startlöchern

Der US-Konzern Brightstar Lottery (vormals IGT) bereitet seinen Angriff vor: „Brightstar prüft eine Teilnahme an der bevorstehenden Ausschreibung für die österreichische Lotterienkonzession. Zu diesem Zweck bauen wir gemeinsam mit hochrangigen österreichischen Partnern ein Konsortium auf", erklärt Brightstar-Vorstand Marco Tasso gegenüber dem Kurier.

Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Weltmarktführer für Lotterietechnologie und betreut acht der zehn größten Lotterien weltweit. Als heimischer Partner des geplanten Konsortiums soll die Post einsteigen, wie es im Bericht heißt. Ein Post-Sprecher bestätigt vorsichtig: Verschiedene Möglichkeiten würden vorbereitet.

Tschechen halten dagegen

Auf der Gegenseite steht der tschechische Gaming-Konzern Allwyn, der bereits die Mehrheit an den Casinos Austria (Casag) und damit indirekt an den Österreichischen Lotterien hält. Allwyn gehört zum Imperium des tschechischen Milliardärs Karel Komarek und rüstet jetzt massiv auf:

  • Diese Woche verkündete der Allwyn-Konzern einen Zusammenschluss mit dem griechischen Glücksspielunternehmen Opap.
  • Das fusionierte Unternehmen wird mit 16 Milliarden Euro bewertet. 

Karel Komarek
© Karl Schöndorfer TOPP

Der tschechische Milliardär Karel Komarek

Börsegang in New York oder London 

Milliardär Komarek erklärt selbstbewusst, durch diese Fusion entstehe „das weltweit größte Lotterie-Unterhaltungsunternehmen" und die „zweitgrößte börsenotierte Glücksspielgruppe".

Seine Investmentgruppe KKCG wird 85 Prozent der Stimmrechte halten. Allwyn plant zudem einen Börsegang entweder in London oder New York – und stärkt damit seine finanzielle Schlagkraft für den bevorstehenden Kampf um die österreichische Lotterielizenz.

Nur eine einzige Konzession 

Das Finanzministerium will dem Vernehmen nach nur eine einzige Konzession ausschreiben. Da mit Einsprüchen unterlegener Bieter zu rechnen ist, drängt die Zeit. Der Ausgang dieses Poker-Spiels um Milliarden könnte die heimische Glücksspiellandschaft komplett umkrempeln.

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