Pestiziden & Co.

Schock-Studie: Ist Bio wirklich gesünder?

28.09.2023

Bio-Nahrungsmittel sind gesünder, glauben viele Menschen. Doch Bio ist nicht gleich Bio...

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Um sich gesund zu ernähren greifen viele Menschen im Supermarkt zu Bio-Lebensmitteln - diese seien schließlich besser, wurde uns jahrelang eingetrichtert. Dass das jedoch nicht unbedingt der Fall sein muss, bestätigt nun eine Meta-Studie der Universität Standford. Die Forschenden fanden keinen deutlichen Nachweis, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen. 

Kein wirklicher Gesundheitsvorteil

Für die Studie analysierte das Forscherteam tausende Untersuchungen und wählte davon 223 aus, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen. 17 Studien betrachteten außerdem Gruppen, die sich rein biologisch ernährten. Die Untersuchungszeiträume betrugen zwei Tage bis zwei Jahre.

Die Ergebnisse zeigten keinen wirklichen Gesundheitsvorteil der Bio-Lebensmittel. Den Forschenden zufolge unterschied sich der Vitamingehalt kaum, auch Fette und Proteine waren ähnlich verteilt. Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Gruppen häufiger vor. "Wir waren erstaunt, dass wir nichts gefunden haben", sagt die Co-Autorin Crystal Smith-Spangler zu den Ergebnissen.

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Auch Bio ist gespritzt

Ein Bio-Produkt muss laut Europäischer Union folgendes aufweisen: Das Produkt muss aus einem ökologisch kontrollierten Anbau stammen, darf keinem chemischen Pflanzenschutzmittel oder Dünger unterzogen werden und tierische Produkte dürfen kein Antibiotika oder Wachstumshormon beinhalten. Was die meisten jedoch nicht wissen: Auch in Bio-Produkten dürfen nicht ökologisch erzeugte Inhalte erscheinen - und das sogar bis zu 5 Prozent. Allerdings waren die Bio-Lebensmittel seltener mit Pestiziden kontaminiert - auch wenn sie nicht zu 100 Prozent frei davon waren. 

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Gesundheit bei Bio nicht am wichtigsten

An erster Stelle steht die positive Wirkung von ökologischer Landwirtschaft auf die Biodiversität. Auf dem Land von Biobetrieben herrscht eine viel größere Artenvielfalt. Auch werde das Grundwasser, im Gegensatz zu konventionellen Produkten, aufgrund von Düngemitteln, viel weniger belastet. Die Gesundheit ist also nicht das Kernziel der Öko-Landwirtschaft, vielmehr, die Umwelt zu erhalten.

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