Corona-Hotspot

5.380 Tirol-Urlauber schließen sich Sammelklage an

05.05.2020

Tausende Urlauber meldeten sich beim KSV. Inzwischen sind auch 25 Tote zu beklagen

Zur Vollversion des Artikels
© APA/JAKOB GRUBER
Zur Vollversion des Artikels
Nach der Einbringung einer Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert hätten, haben sich bisher 5.380 Tirol-Urlauber beim Verbraucherschutzverein (VSV) gemeldet. Davon kommen 65 Prozent, nämlich 3.680 Menschen, aus Deutschland, teilte VSV-Obmann Peter Kolba am Dienstag mit.
 
Aber auch aus nahezu jedem anderen europäischen Land sowie den USA, Israel, Russland, Singapur oder Hongkong würden Meldungen einlangen, so Kolba. "75 Prozent geben an, in Ischgl auf Urlaub gewesen zu sein. 73 Prozent wurden bei der Heimkehr positiv auf Corona getestet", berichtete Kolba.
 

"Verantwortungslosigkeit aufklären"

Die Masse sei danach in Heimquarantäne gekommen. "Aber 2,5 Prozent kamen ins Krankenhaus oder sogar auf die Intensivstation. Inzwischen sind auch 25 Tote zu beklagen", erklärte der VSV-Obmann, der es als "ungeheuerlich" bezeichnete, dass das Land Tirol und die Bundesregierung angesichts dieser Fakten jede Verantwortung ablehnen würden. "Wir werden alles tun, um diesen Fall von Verantwortungslosigkeit aufzuklären", so Kolba.
 
Der VSV hatte Ende März gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften eine Anzeige eingebracht. Die Anklagebehörde leitete bis dato noch kein Ermittlungsverfahren ein. Sie beauftragte aber die Polizei, einen Bericht darüber zu erstatten, "wer wann über welche Informationen verfügt hat, und wie darauf reagiert wurde". Ein Zwischenbericht soll Ende der Woche vorliegen. Dann soll über weitere Ermittlungen entschieden werden.
Zur Vollversion des Artikels