Längere Wirkung

Corona: Super-Impfung zugelassen

08.12.2023

Dieser Impfstoff ist besonders lange wirksam - er verstärkt sich selbst.

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© APA/Herbert Neubauer
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Das japanische Gesundheitsministerium hat als weltweit erste Arzneimittelbehörde einen selbst-amplifizierenden (selbst-verstärkenden) mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen.

Die Vakzine produziert durch ein enthaltenes Replikationsgen über einen längeren Zeitraum hinweg Kopien des Spike-Proteins, was auch zu einer längeren Wirksamkeit führen könnte, teilte das Deutsche Ärzteblatt mit.

Bisher: Kurze Wirkung

"Die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna haben zunächst eine hohe Schutzwirkung gegen SARS-CoV-2 erzielt. Doch die Antikörper-Titer sanken bereits nach wenigen Monaten auf ein Niveau, das Durchbruchinfektionen ermöglichte. Der Impfschutz muss deshalb regelmäßig aufgefrischt werden, wobei die Booster-Vakzinen mittlerweile auf die veränderte Struktur des Virus angepasst werden. Die kurze Dauer der Schutzwirkung ist auch darauf zurückzuführen, dass die mRNA das Spike-Protein von SARS-CoV-2 nur kurze Zeit bildet. Um das Immunsystem zu stimulieren, war deshalb eine relativ hohe Dosis erforderlich", schrieb die deutsche Ärztezeitung.

Es kopiert sich selbst!

Diese Nachteile könnten selbst-amplifizierende RNA-Impfstoffe umgehen. Die mRNA für das Spike-Protein wird dabei mit Genen gekoppelt, welche die mRNA in den Zellen über längere Zeit vervielfältigen. Damit steigt die Produktion des Spike-Proteins, das außerdem über einen längeren Zeitraum von den Zellen freigesetzt wird und die Produktion von Antikörpern fördert. Der von dem US-Biotech-Unternehmen Arcturus Theapeutics entwickelte und von CSL Behring vertriebene Impfstoff benutzt als "Vervielfältigungsmechanismus" ein aus Venezuela stammendes Pferdeenzephalitis-Virus, das für den Menschen infektiös ist. Bei der Vakzine wurden aber die potenziell krank machenden Anteile des Pferdevirus-Genoms entfernt.

6,7 mal stärker

Der Impfstoff wurde zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 im Rahmen einer Phase-III-Studie an elf Zentren in Japan an 828 Erwachsenen mit der BioNTech-Vakzine ("Comirnaty") verglichen. Alle Teilnehmer hatten nach der Grundimmunisierung mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe bereits einen Booster mit "Comirnaty" erhalten, der mindestens drei Monate zurückliegen musste. In der Untersuchung zeigte sich, dass nur fünf Mikrogramm des neuen Vakzins zu einer um den Faktor 6,7 stärkeren Immunantwort (Antikörper) als Booster führte. Eine neuerliche Impfung mit dem BioNTech-Impfstoff brachte nur eine Erhöhung der Antikörperkonzentration um das 4,4-Fache. Die Verträglichkeit war etwa gleich, wobei es bei der neuen Vakzine häufiger zu vorübergehenden Kopfschmerzen und Schüttelfrost kam.

Antrag in EU geplant

Ob der Impfstoff wirklich länger wirkt, wird sich erst herausstellen. Der nunmehrige Hersteller (CSL Behring) soll laut dem Deutschen Ärzteblatt auch einen Zulassungsantrag in der EU planen.
 

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