Zittern vor britischer Variante

So ansteckend ist die Corona-Mutation wirklich

15.01.2021

Immer mehr Fälle der britischen Variante werden in Österreich nachgewiesen. Die Politik ist nervös. Aber wie gefährlich ist die britische Mutation wirklich?

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© Symbolbild/Getty Images
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In einem Viertel aller Länder weltweit wurde die am 14. Dezember das erste Mal in Großbritannien gefundene Corona-Mutation B.1.1.7. festgestellt.

Allgemein ist festzuhalten, dass Virusmutationen nichts Neues sind. Rund alle zwei Wochen mutiert das Virus. Mittlerweile haben Forscher bereits 12.000 verschiedene Varianten von SARS-CoV-2 entdeckt. Die britische sticht aber heraus. Sie gilt als wesentlich ansteckender als das bisherige Virus. Laut dem Imperial College London hat sich der R-Wert in Großbritannien durch die Mutation von 0,4 auf 0,7 erhöht. Auf den ersten Blick wirkt dies nicht viel, aber das heißt, dass das Coronavirus dadurch um fast 50 Prozent ansteckender wäre.

Einige Veränderungen in ihrem Erbmaterial, der sogenannten RNA, betreffen auch das Spike-Protein - jenes Eiweiß, mit dem das Virus in unsere Zelle eindringen kann. Das Spike-Protein ist allerdings auch der Schlüssel der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. Sie extrahierten die RNA des Spike-Proteins und bauten darauf den mRNA-Impfstoff auf. Allerdings bestätigen Studien, dass die bisherigen Mutationen keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs haben.

Zweite Mutation

Aber nicht genug damit, breitet sich eine weitere, von Südafrika ausgehende Mutation (B.1.351) aus. Bereits 20 Länder sind laut WHO davon schon betroffen. Diese soll ebenso wie jene aus Großbritannien bedeutend ansteckender sein als der bisherige Virus. Allerdings gehen viele Experten derzeit noch davon aus, dass die südafrikanische weniger ansteckend ist, als die Mutation aus Großbritannien.

Dritte Mutation

Als besorgniserregend bezeichnet die WHO auch jüngste Berichte, wonach auch in Japan eine dritte Sequenz des Virus festgestellt wurde. Hier gibt es aber keine Infos über die Verbreitung.

Zahlen explodieren

Die Mutationen sollen auch der Grund sein, warum die Zahlen unter anderem in Großbritannien und auch Brasilien jüngst derart explodiert sind. Am Donnerstag wurden 48.682 Neuinfektionen und 1.248 Tote in Großbritannien gemeldet. Insgesamt erkrankten bisher also 3.260.258 Briten an dem Virus und 86.015 starben. Das Königreich befindet sich derzeit wieder in einem harten Lockdown, um einen Kollaps zu verhindern. Noch dramatischer stellt sich die Situation im ohnehin hart getroffenen Brasilien dar. Hier haben sich die Todeszahlen gar verdoppelt. In den Krankenhäusern wird außerdem der Sauerstoff knapp. In den letzten drei Wochen wurde ein trauriger Rekord an Neuinfektionen und Toten nach dem anderen aufgestellt.

Und es ist ein Teufelskreis. Denn eine hohe Anzahl an Infizierten erhöht auch das Risiko für neue Mutationen.

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