10.663 Menschen infiziert, 150 gestorben

Weitere Corona-Todesfälle in Steiermark und Vorarlberg

01.04.2020

Alle Zahle: 10.663 Menschen sind mit dem Coronavirus in Österreich infiziert - 150 sind am Virus gestorben.

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Wien. 10.663 Infektionen mit SARS-CoV-2 in Österreich sind Mittwochnachmittag (Stand: 20.40 Uhr) vom Dashboard des Gesundheitsministeriums ausgewiesen worden. Die meisten Fälle gab es mit mehr als 2.400 in Tirol, auf den Plätzen folgten Niederösterreich und Oberösterreich, die mit jeweils rund 1.700 Infektionen beinahe gleichauf lagen. In Wien wurden etwas mehr als 1.500 Infektionen bestätigt.

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Eine Frau aus dem Bezirk Leoben, Jahrgang 1941, ist am Mittwoch an den Folgen des Coronavirus gestorben. Sie ist damit das 35. Todesopfer in der Steiermark, wie die Landessanitätsdirektion am Mittwochabend mitteilte.
 
Die meisten Todesfälle verzeichnete demnach der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mit zehn, im Bezirk Graz-Umgebung starben acht, in der Landeshauptstadt sechs Personen in Folge einer Corona-Erkrankung. Im Bezirk Leibnitz gab es drei Todesfälle, im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zwei und im Bezirk Deutschlandsberg, Leoben, Liezen, Murtal, Voitsberg und Weiz je einen Todesfall.

66-Jähriger drittes Todesopfer in Vorarlberg

In Vorarlberg hat sich die Zahl der Covid-19-Toten auf drei erhöht. Beim Verstorbenen handelt es sich laut Angaben der Landespressestelle um einen 66-jährigen Mann mit erheblichen Vorerkrankungen. Die Zahl jener Patienten, die sich in Spitalsbehandlung befinden, ist von Dienstag auf Mittwoch stark von 62 auf 39 gesunken. Auf der Intensivstation lagen an beiden Tagen zwölf Patienten.
 
In Vorarlberg wurden bis Mittwochabend (Stand: 17.00 Uhr) 3.899 Personen auf das Coronavirus getestet. Davon waren 683 mit dem Virus infiziert, um 26 bzw. knapp vier Prozent mehr als am Dienstagabend. 3.216 Tests brachten ein negatives Ergebnis. Am Mittwochabend galten in Vorarlberg 117 Personen der 683 Infizierten als genesen. Damit nahm die Zahl der akut Infizierten auf 566 ab. Am Dienstag waren noch 577 Personen (657 Infizierte/80 Genesene) mit dem Virus angesteckt gewesen.

Meisten Todesfälle in der Steiermark

Mit 35 mit einer Covid-19-Erkrankung Verstorbenen gab es in der Steiermark die meisten Todesfälle (Stand: 20.00 Uhr). 29 Tote wurden zu diesem Zeitpunkt in der Bundeshauptstadt registriert, 28 in Niederösterreich, 24 in Tirol, wo vorerst bis Ostern eine "Vollquarantäne" über alle Kommunen verhängt wurde. Bürger dürfen nur in Ausnahmefällen von einer Gemeinde in eine andere fahren. Ob die entsprechende Verordnung nach dem 13. April verlängert wird, ließ Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch offen. Er wisse, dass ein dahin gehender "Wunsch besteht", aber es wäre jetzt die "falsche Botschaft", eine Aufhebung anzukündigen. Denn man wisse ja noch nicht zu hundert Prozent, in welche Richtung sich die Corona-Krise noch entwickle, meinte Platter bei einer Videopressekonferenz.

Innsbrucker Bürgermeister wünscht isch wieder "Normalbetrieb"

Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) wünschte sich dagegen, "dass es möglich gemacht wird, dass wir als erstes Bundesland wieder in den Normalbetrieb gehen können". Tirol sei der "Pionier bei den zu setzenden Maßnahmen" gewesen und sollte nun auch der "Pionier bei der Öffnung" sein. Der Bezirk Landeck, zu dem das Paznauntal und St. Anton am Arlberg gehören, weist allerdings aktuell bei knapp 44.000 Einwohnern noch immer 660 Infizierte auf und ist damit weiter ein österreichweiter Hotspot.
 
Interessant scheint auch, dass sich das Geschlechterverhältnis hinsichtlich der Infektionen zusehends zulasten der weiblichen Bevölkerung verschiebt. Hatten sich zunächst deutlich mehr Männer als Frauen mit SARS-CoV-2 angesteckt, waren laut Gesundheitsministerium Mittwochnachmittag bereits 49 Prozent der Betroffenen weiblich. Statistisch betrachtet gibt es auch immer mehr Infizierte in der Altersgruppe der über 64-Jährigen, die mit knapp 2.200 Fällen nur mehr hauchdünn hinter der Gruppe der 45- bis 54-Jährigen liegt, die bisher die meisten Betroffenen gestellt hat. Fast 1.000 Infektionen haben inzwischen auch die 15- bis 24-Jährigen erreicht.

Masken in Supermärkten ausgeteilt

Der "sanfte" Einstieg in das Tragen von Schutzmasken in Supermärkten - verpflichtend ist das ab kommendem Montag vorgesehen - ist nach Angaben der Supermarkt-Ketten gut verlaufen. Die Kunden würden die Maßnahme gut annehmen, es gebe bisher keine "Verweigerer", hieß es, nachdem am Mittwoch in etlichen Filialen Mund-Nase-Masken ausgegeben wurden. Dementsprechend ist bisher auch von keinem Unternehmen geplant, einen eigenen Sicherheitsdienst einzusetzen. Bis Montag muss aber wohl die Ausgabepraxis mancher Anbieter nachgeschärft werden.
 
"Wir stellen ein erstes Kontingent zur Verfügung, das wir als 'Erstausstattung' im Kassabereich nach dem Einkauf verteilen - maximal ein Stück pro Kunde - so lange der Vorrat reicht", hieß es von der Handelskette Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa). "Wir bitten die Kunden, sorgsam damit umzugehen und die Masken nach Möglichkeit mehrfach zu verwenden."
 
Mund- und Nasenschutzpflicht gilt ab sofort für Polizisten. Jeder Beamte erhielt am Mittwoch bei Dienstantritt einen Mund-Nasen-Schutz. Getragen werden muss dieser im Außendienst sowie bei der Überwachung sensibler Objekte wie Botschaften. Auch beim Parteienverkehr auf Dienststellen müssen die Polizisten Mund und Nase verhüllen - und auch jene, die auf die Polizeiinspektionen kommen, um etwa eine Anzeige zu erstatten.
 
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Am Mittwoch haben auch rund 3.500 außerordentliche Zivildiener ihren Dienst angetreten. Rund 800 davon werden in Wien eingesetzt und in den nächsten Tagen den verschiedenen Trägereinrichtungen zugeteilt. Rund 160 sind direkt beim Roten Kreuz vorgesehen.

Zwölftes Todesopfer in Oberösterreich

In Oberösterreich ist am Mittwoch eine leichte Abflachung der Infektionskurve beobachtet worden. Die Verdopplungszeit bei den Neuinfizierten hat von drei auf mehr als vier Tage zugenommen, teilte der Krisenstab des Landes am Nachmittag mit. Er warnte aber gleichzeitig, dass das noch längst nicht reiche. Zudem wurde am Mittwoch der zwölfte Todesfall im Bundesland gemeldet.
 
Bei dem Toten handelt es sich laut einer Presseaussendung um einen 83-jährigen Mann mit schweren Vorerkrankungen. Er stammte aus dem Bezirk Eferding und starb im Krankenhaus Wels-Grieskirchen.

Ein Corona-Toter mehr in Tirol

In Tirol ist die Zahl der stationären Coronavirus-Patienten von Dienstag auf Mittwoch stabil geblieben. 215 Personen wurden in den Krankenhäusern behandelt - um drei weniger als am Dienstag, berichtete Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einer Videopressekonferenz. Auch die Zahl der Intensivpatienten (56) und Beatmeten (52) stieg nicht an.
 
Indes verzeichnete das Bundesland einen Toten mehr. Man liegt nun bei 25 Verstorbenen. 471 Infizierte sind mit Stand Mittwochnachmittag wieder genesen. 2.020 Personen waren vorerst mit dem Virus infiziert - nach 1.978 Mittwochfrüh. "Es geht in die richtige Richtung. Aber es wäre falsch, jetzt locker zu lassen", erklärte Platter.
 
 

 

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