Teure "Shopping-Tour"

Android-Trojaner kauft selbstständig Apps

26.07.2012


Deutsche Sicherheits-Experten haben den Schädling aus China entdeckt.

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© Reuters
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Googles Android ist das meistverwendete Smartphone-Betriebssystem der Welt. Mittlerweile werden pro Tag über eine Million Geräte, die mit der Software laufen, aktiviert. Das Programm ist bei Entwicklern vor allem wegen seiner Offenheit sehr beliebt. Doch genau dieser Aspekt macht Android auch anfällig für Schadprogramme. Aktuell wird das besonders deutlich: Experten der deutschen Sicherheitsfirma "G Data" haben jetzt ein Programm für Android-Handys (MMarketPay.A) entdeckt, das ohne Zutun des Nutzers kostenpflichtige Software einkauft. Der Trojaner tarne sich als Wetter-, Reise- oder Filemanager-App und werde über chinesische Webseiten verbreitet, teilte G Data am Donnerstag mit. Betroffen seien bisher zum Glück nur Kunden des Mobilfunkanbieters China Mobile.

Schädling kauft und installiert Apps
Nach der Installation greift der Trojaner auf den App-Store des Mobilfunkanbieters zu. Dort werden nach den Erkenntnissen von G Data weitere Schadprogramme oder kostenpflichtige Apps heruntergeladen und installiert. Der Schädling mit der Bezeichnung "MMarketPay.A" eröffne Online-Kriminellen einen neuen Geschäftszweig, erklärte G Data. Bisher sei es den Android-Schädlingen vor allem um den Diebstahl persönlicher Daten oder den Versand von kostenpflichtigen Premium-SMS gegangen.

Neue Dimension
"Mit MMarketPay.A ist eine neue Dimension von schädlichen Apps aufgetaucht, die es auf das Ergaunern von Geld abgesehen haben", erklärte der G-Data-Experte Ralf Benzmüller. "Daher ist es aus unserer Sicht auch gut vorstellbar, dass eine abgeänderte Variante dieser Schad-App auch in Europa auftaucht und Kunden europäischer Mobilfunk-Anbieter ins Visier nimmt."

Fotos vom Test des "Google-Smartphones" Galaxy Nexus

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