Neuer Dyson V15 Detect im Test

Laser-Technologie macht dem Staub den Garaus

27.08.2021

Im Test untermauerte der neue V15 Detect Dysons Vormachtstellung in diesem Segment.

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Vor wenigen Wochen hat Dyson  sein neues Akkusauger-Flaggschiff V15 Detect vorgestellt (alle Infos dazu können Sie hier nachlesen ). Seit der Eröffnung des ersten Dyson-Demo-Shops Österreichs  ist das Gerät hierzulande auch im Handel erhältlich. Wir haben den Marktstart zum Anlass genommen, um den V15 Detect zu testen. Dabei wollten wir natürlich wissen, ob die angekündigten Innovationen wie etwa die Laser-Technologie auch etwas bringen, oder reines Marketing-Tamtam sind.

Staubanalyse

Optisch bleibt Dyson seiner Linie beim neuen Flaggschiff-Modell treu. Die Unterschiede zum Vorgänger, dem V11 Extra Pro , halten sich in Grenzen. Am einfachsten ist er an den neuen Farbdetails in orange erkennbar. Unter der bewährten Hülle und beim (mitgelieferten) Zubehör ist jedoch vieles neu. Bei der ersten Inbetriebnahme fällt sofort das neue Display auf. Dieses ist nun farbig und zeigt neben der verbleibenden Akkulaufzeit und dem gewählten Modus nun auch die Staubzusammensetzung (Größe) und Menge an. So sieht man quasi in Echtzeit, wie viel Staub entfernt wurde und welche Größe die Partikel hatten. Die Staubanalyse erfolgt dabei über den akustischen Piezosensor im Behältereinlass und den Sensoren in der Bodendüse. Im Test funktionierte das System jedenfalls hervorragend.


 

Laser-Technik

Als absolutes Highlight hat sich jedoch die Laser-Technologie erwiesen. Zunächst dachten wir tatsächlich, dass es sich hier lediglich um einen Marketing-Gag, der die Verkaufszahlen zusätzlich in die Höhe treiben soll, handelt. Doch bereits nach wenigen Sekunden war klar, dass Dyson nicht zu viel versprochen hat. Konkret hat Dyson in einer der mitgelieferten Bodendüsen einen Diodenlaser integriert. Dieser ist derart perfekt über dem Boden positioniert, dass er mit seinem grünen Lichtstrahl exakt das zu saugende Terrain ausleuchtet. Und da kommen dann Sachen ans Licht, die man als Haus- oder Wohnungsbesitzer eigentlich nicht sehen möchte. Selbst auf glatten Parkettböden, wo man bei normalem Tageslicht keinen Schmutz sieht, wimmelt es plötzlich geradezu vor (mikroskopisch kleinen) Staubpartikeln. Diese erscheinen in dem extrem kontrastreichen grünen Laserlicht weiß und sind somit gut erkennbar - selbst in hell ausgeleuchteten Räumen. Wenn es etwas dunkler ist, wirkt das Ganze noch etwas beeindruckender. Aufgrund dieser Technologie hat sich unsere normale Staubzeit fast verdoppelt. Dafür war der Boden dann aber auch so sauber wie wahrscheinlich noch nie zuvor.

Anpassung der Saugleistung

Während der V11 seine Saugleistung im Automatik-Modus nur dann automatisch erhöhte, wenn man beispielsweise von einem glatten Boden auf einen Teppich wechselte, geht der V15 Detect deutlich intelligenter zu Werke. Das neue Sauger-Flaggschiff kann größere Staubansammlungen quasi hören. Hierfür sind der bereits erwähnte Piezosensor und ein Mikroprozessor verantwortlich. Sie überwachen das Saugrohr und messen die Größe, Beschaffenheit und Menge des eingesaugten Schmutzes. Der Nutzer wird darüber über die Anzeige am Display informiert. Doch die Infos werden auch an den Elektromotor weitergereicht. Erkennt der Sensor starken Schmutz, wird die Saugkraft sofort erhöht. Sobald die verdreckte Stelle abgearbeitet ist, wird die Kraft wieder etwas zurückgenommen. Zum neuen 660 Watt-Motor (Saugleistung bis zu 240 Watt) ist allgemein zu sagen, dass er noch einmal deutlich kräftiger zu Werke geht.   Im Normalmodus ist die Saugkraft merklich besser als beim V11 und auch im Eco-Modus geht der V15 Detect energischer zu Werke. Im extrem starken Boost-Modus fallen die Unterschiede geringer aus. Doch diesen verwendet man in den meisten Fällen nur für kurze Zeit in Extremsituationen. 

Bürsten-Trick

Neben der Laser-Düse sind im Lieferumfang noch zwei weitere motorbetriebene Bodendüsen enthalten. Diese unterscheiden sich lediglich in der Breite und sind somit für unterschiedliche Einsatzgebiete geeignet. Highlight dieses Zubehörs ist ihr integrierter Anti-Verhedderungs-Mechanismsus. Dieser soll vor allem jenen leidgeplagten Putzteufeln helfen, die häufig mit langen Haaren zu kämpfen haben. Im Normalfall kommen die meisten Bürstenaufsätze beim Einsaugen von langen Haaren schnell an ihre Grenzen. Beim V15 Detect ist das nun nicht mehr der Fall. Hier sorgt die konische Anti-Verhedderungs-Bürstenwalze dafür, dass die Haare spiralförmig abgeleitet und in den Behälter befördert werden. Auch das hat im Test tatsächlich funktioniert. Wir haben das Ganze mit langen Lamettastreifen und Faschings-Luftschlangen sogar auf die Spitze getrieben. Auch hier hat die Technik ein umwickeln der Bürstenwalze verhindert. Hier zahlt es sich scheinbar aus, dass die Dyson-Ingenieure den Winkel der Borsten an der Bürste exakt abgestimmt haben. Bei der breiteren Bürste sind zusätzlich 56 Polycarbonatzähne, die wie ein Kamm aussehen, verbaut. Sie sollen verhindern, dass sich die Borsten beim Reinigen verheddern, und automatisch Haare von der Bürstenleiste entfernen. Zwar klappte auch das besser, als bei herkömmlichen Aufsätzen, dennoch mussten wir hier aber dann doch manuell etwas nachhelfen.

Akku und Filterung

Wie der V11 Extra Pro verfügt auch der V15 Detect über einen Wechselakku. Hier gibt es aber auch gleich einen Kritikpunkt. Denn trotz des saftigen Preises liefert Dyson den Sauger nur mit einem Akku aus. Einen Ersatzakku, der immer vollgeladen zur Verfügung stehen würde, muss man sich extra dazu kaufen. Außer man besitzt das Vorgängermodell. Denn die Akkus des V11 Extra Pro sind mit jenen des V15 Detect kompatibel. Bei beiden Geräten setzt Dyson auf ein sogenanntes Click-in-System: Um den Akku zu wechseln, muss man nur den roten Knopf unterhalb des Griffs drücken und die Batterie gleitet nach unten heraus. Der zweite Akku muss dann nur in den Sauger geschoben werden. Die Verriegelung erfolgt automatisch und man kann schon wieder loslegen. Für den Akku an sich, gibt es hingegen Lob. Denn trotz der merklich stärkeren Saugkraft und Zusatzfeatures wie der Laser-Bürste hat der V15 Detect im Test etwas länger durchgehalten als sein Vorgänger. Im Auto-Modus, der in 99 Prozent der Fälle zur Anwendung kommt, kamen wir auf eine Laufleistung von 52 Minuten. Und im extrem beanspruchenden Boost-Modus kamen ebenfalls einige Minuten hinzu. Hier sind wir mit dem neuen Sauger auf 16 Minuten gekommen. Laut Dyson entfernt der neue Akkusauger nicht nur Schmutz, sondern fängt dank einer 5-stufigen Filterung auch 99,99 % der Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern auf. Da diese aufgrund einer speziellen Versiegelung auch im Sauger bleiben, bietet sich der V15 Detect auch für Allergiker an. 

Handhabung

Das Saugen an sich geht mit dem Gerät einfach von der Hand. Die verschiedenen Aufsätze, das Verlängerungsrohr und das neue Zwischengelenk werden über den simpel zu handhabenden Klickmechanismus fixiert. Das funktioniert sogar einhändig. Wenn man das lange Saugrohr weglässt, verwandelt sich der V15 Detect zum Handsauger. So kann man auch sehr schwer zugängliche Stellen vom Staub befreien. Außerdem kann man das Gerät in dieser Konfiguration beispielsweise auch perfekt zum Reinigen eines Autoinnenraums verwenden. Hierbei ist die Freiheit, nicht ständig auf das Kabel aufpassen zu müssen bzw. eine freie Steckdose zu finden, ein eklatanter Vorteil. Das zum V11 unveränderte Gewicht macht sich erst bei wirklich langen Saugeinheiten negativ bemerkbar. Ansonsten liegt das Gerät mit seinem „Revolver-Griff“ sehr gut in der Hand. Eine fixe Arretierung für den Power-Knopf gibt es nach wie vor nicht. Dadurch muss man den Finger stets gedrückt halten. Beim Einsatz als herkömmlicher Sauger gefällt der leichte Lauf der Aufsätze. Egal ob auf hartem Boden oder Teppichen, die Bürsten gleiten wie von selbst über jeglichen Untergrund. Sie verfügen zudem über äußerst flexible Drehgelenke, mit denen sie sich in alle Winkel drehen lassen. So kann man an Wänden auch schräg entlang gehen, während die Bürste exakt an der Linie entlang fährt. Das dünne Saugrohr sorgt wiederum dafür, dass man auch problemlos unter Möbelstücke wie Sofas oder das Bett kommt.

Fazit

Insgesamt hat der neue V15 Detect einen hervorragenden Gesamteindruck hinterlassen. Zur hohen Saugkraft, der langen Laufleistung, dem austauschbaren Akku und dem umfangreichen Zubehör gesellen sich noch extrem nützliche Zusatz-Features wie die Laser-Bürste oder der Anti-Verhedderungs-Mechanismus hinzu. Dieses Gesamtpaket macht das neue Dyson-Flaggschiff wohl zum aktuell besten Akku-Staubsauger. Ganz frei von Kritik ist das Gerät aber nicht. So hätte Dyson bei dem hohen Preis ruhig einen Zweitakku mitliefern können. Darüber hinaus würden wir uns ein separates Ladegerät (Akkus können nur über den Sauger geladen werden) sowie eine Schnellladefunktion (Vollladung dauert rund vier Stunden pro Akku) wünschen. Außerdem wäre eine Fixierung für den "Start-Stopp"-Knopf über eine kleine Arretierung schnell umsetzbar. Dann müsste man den Finger nicht ständig am "Abzug" halten, um Saugen zu können. 

Der Preis von 699 Euro (UVP) ist zwar keine Okkasion, geht aufgrund der Performance und des umfangreichen Zubehörs jedoch in Ordnung. Wer einen hervorragenden und qualitativ hochwertigen Akkustaubsauger sucht, der lange durchhält, wird mit dem Dyson V15 Detect mit Sicherheit glücklich. Zumindest solange, bis man zum ersten Mal die Laserbürste verwendet. Denn dann sieht man, dass eine eigentlich sauber wirkende Wohnung, in Wahrheit alles andere als rein ist. Doch das ist ja letztendlich eines der größten Komplimente, das man dem Gerät machen kann.
 
  

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