Angstbewältigung
Keine Angst mehr vorm Gym: Die besten Tipps gegen Gymtimidation
13.09.2025Gymtimidation – die Angst, sich im Fitnessstudio zu blamieren – hält vor allem viele Frauen davon ab, überhaupt erst mit dem Training zu starten. So überwinden wir unsere Hemmungen.
Eine von drei Frauen leidet an Gymtimidation. Die Angst vor wertenden Blicken, den vielen Gerätschaften und dem „Versagen“ vor aller Augen ist so groß, dass Betroffene einen Bogen um Fitnessstudios machen.
Triggerpunkte
Eine ungünstige Studio-Umgebung stellt eine erhebliche Barriere beim Start ins Training dar. Überfüllte Räume und ungepflegte Bereiche wirken oft entmutigend statt motivierend und erschweren den ersten Gang ins Fitnessstudio. Wenn es an kompetenter Beratung fehlt, leidet nicht nur die Trainingswirksamkeit, sondern auch das Selbstvertrauen der Trainierenden sinkt deutlich. Große Unsicherheit darüber, ob man Übungen korrekt ausführt oder ob das Training wirklich einen Nutzen bringt, kann potenziell abschreckend wirken.
Ständiges Vergleichen – sei es im Studio oder auf Social Media – erzeugt erhebliche Unsicherheiten und erhöht die Barriere, ein Fitnessstudio überhaupt zu betreten. Vergleichsdenken untergräbt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder seine ganz persönliche Fitnessreise hat. Individuelle Ziele und persönliche Fortschritte sollten im Mittelpunkt stehen. Das Studio ist ein Ort der persönlichen Entwicklung, nicht der Konkurrenz. Um Unsicherheiten zu überwinden, lohnt es sich, sich regelmäßig daran zu erinnern, warum man ins Studio geht. Die eigenen Ziele – sei es bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness oder das Erreichen eines konkreten Trainingsziels – sollten immer im Vordergrund stehen.
Homegym als Alternative?
Das Training zu Hause ist jedenfalls besser als gar kein Training. Es bietet eine bequeme Möglichkeit, aktiv zu bleiben, wenn der Gang ins Fitnessstudio nicht möglich ist. Dennoch gibt es Einschränkungen. Effektives Krafttraining erfordert oft Gewichte, die zu Hause nicht immer verfügbar sind. Zudem besteht die Gefahr, Übungen falsch auszuführen oder ins Leere zu trainieren, wenn kein klar strukturierter Trainingsplan vorliegt. Training zu Hause kann einen hervorragenden Startpunkt darstellen, um in Bewegung zu bleiben. Um kontinuierliche Fortschritte sicherzustellen, empfiehlt sich jedoch eine professionelle Anleitung, zum Beispiel durch eine Personal Trainerin bzw. einen Personal Trainer oder durch Einheiten in kleinen Gruppen.
Wie überwinde ich meine Angst?
Die Furcht, sich im Fitnesscenter zu blamieren, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Hier die besten Tipps & Tricks, um Ihre Gymtimidation endlich zu besiegen:
1. Das richtige Studio finden
In einem guten, frauenfreundlichen Gym gibt es klare Indikatoren, dass man am richtigen Ort ist. Sauberkeit und eine angenehme, respektvolle Atmosphäre sind zentrale Anzeichen. Ebenso wichtig ist das freundliche, kompetente Personal, das mit einem herzlichen Empfang überzeugt und die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele jeder Kundin ernst nimmt. Die Trainer:innen sollten die Kundin passend zu ihrem Fitnesslevel abholen: Anfängerinnen werden behutsam eingeführt, Fortgeschrittene werden angemessen gefordert. Am allerwichtigsten: Sie sollten sich wohlfühlen. Buchen Sie ein Probetraining und machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Beim richtigen Studio werden Sie spüren, dass es das ist.
Tipp: Es gibt auch einige Gyms, die ausschließlich für Frauen sind. Zum Beispiel:
- Sayyes am Heumarkt (1030 Wien)
- Fitboutique in Wien und Wiener Neustadt
- Femme Fitness am Kärntnerring in der Wiener Innenstadt
2. Einführung vom Profi
Insbesondere für Einsteiger:innen lohnt es sich, Trainingseinheiten mit einem Trainer oder einer Trainerin zu buchen. So lernen Sie, Geräte sicher zu bedienen und Übungen sauber auszuführen. Dies bietet zudem den Raum, sämtliche Fragen zu stellen und Unsicherheiten zu klären. Mit professioneller Unterstützung gewinnen Sie rasch mehr Sicherheit und bewegen sich selbstbewusster im Fitnessstudio. Eine zusätzliche Option sind Gruppenstunden. Auch, wenn das im ersten Moment vielleicht kontraproduktiv bei Gymtimidation klingt, werden Sie schnell merken: Hier sitzen alle im selben Boot. Ein:e Trainer:in erklärt die Übungen sowie die Geräte und Sie werden sehen, dass Sie nicht alleine mit Ihren Fragen sind. Niemand ist perfekt – und das müssen wir auch gar nicht sein.
3. Training mit einer Partnerin / einem Partner
Eine großartige Möglichkeit, die Bedenken zu überwinden, ins Fitnessstudio zu gehen, besteht darin, sich ein Trainingsdate zu organisieren. Gemeinsam trainieren bringt Spaß und schafft Geborgenheit. Anfängliche Unsicherheit weicht einer gemeinsamen Entschlossenheit, Fitnessziele zu erreichen. Noch ein wichtiger Aspekt: Dates sagt man ungern ab! Fixe Termine mit anderen fördern also das Dranbleiben.
4. Fokus auf die Gesundheit
Ein Trainingsfokus auf die Gesundheit statt auf das Aussehen hilft, sich weniger mit anderen zu vergleichen. Wenn Sie Ihre Ziele auf Fitness, Kraft, Beweglichkeit und Wohlbefinden setzen, rücken Messlatten wie Gewicht oder Körperform in den Hintergrund. Dieser Fokus reduziert den Leistungsdruck, weil Sie sich auf Ihre eigene Entwicklung konzentrieren. Regelmäßige Bewegung stärkt Herz-Kreislauf, Stressresistenz und Energielevel – und das wirkt langfristig stärker als äußere Vergleiche. Wichtig ist, dass Sie sich kleine, erreichbare Ziele setzen, auf Ihren eigenen Fortschritt achten und regelmäßig reflektieren, warum Sie trainieren: für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
5. Training mit Plan
Für Fitnesseinsteigerinnen ist ein Trainingsplan besonders wichtig. Er gibt Orientierung, Struktur und Sicherheit, damit Sie systematisch an Ihren Zielen arbeiten. Durch diese Orientierung wissen Sie, was an welchem Tag zu tun ist und fühlen sich weniger überfordert. Durch Vorhersehbarkeit werden Abläufe, Übungen und Zeitrahmen bekannt, wodurch die Angst vor Unbekanntem sinkt. Zudem erhöht ein Plan das Sicherheitsgefühl, da er Vorschriften für Intensität und Erholung enthält, die Verletzungsrisiken minimieren.
6. Stoßzeiten vermeiden
Erkundigen Sie sich an der Rezeption, wann das Studio am wenigsten besucht ist. Häufig sind dies die frühen Morgenstunden, der Vormittag oder der späte Abend. Zu diesen Zeiten müssen Sie weniger auf freie Geräte warten und haben mehr Raum für Ihr Training. In überfüllten Studios hingegen entsteht oft ein stressiges Klima, das sich negativ auf Ihr Wohlbefinden auswirken kann. Das Gefühl ständig unter Beobachtung zu stehen kann dadurch minimiert werden. Sie sind für sich und können in aller Ruhe Ihr Trainingsprogramm durchführen.