Vorsicht!
Schockierende Hinweise in Studie: Marathonläufer könnten hohes Risiko für diesen Krebs haben
08.09.2025Wer viel läuft, lebt gesund – so denken die meisten. Doch eine neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Könnte intensiver Ausdauersport bei Marathonläufer:innen auch gesundheitliche Risiken bergen, die bisher kaum beachtet wurden? Erste Hinweise sorgen für Aufsehen.
Marathonlaufen gilt eigentlich als Paradebeispiel für einen gesunden Lebensstil: Es stärkt Herz und Kreislauf, macht den Kopf frei und sorgt für Disziplin im Training. Doch eine neue Untersuchung aus den USA wirft ein anderes Licht auf den Extremsport. Sie deutet darauf hin, dass intensive Langstreckenläufe mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung stehen könnten.
Auffällige Befunde bei Vorsorgeuntersuchungen
Der Onkologe Timothy Cannon stieß auf die mögliche Verbindung eher zufällig. Mehrere sportlich durchtrainierte Patient:innen in seiner Praxis erhielten überraschend die Diagnose Darmkrebs – und fast alle hatten zahlreiche Marathons oder gar Ultraläufe hinter sich. Cannon ging dem Verdacht nach und ließ 100 Ausdauerathlet:innen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren zu einer Vorsorgekoloskopie antreten.
Das Resultat war bemerkenswert: Bei fast jeder zweiten Person wurden Polypen entdeckt, bei 15 Prozent sogar sogenannte fortgeschrittene Adenome – eine direkte Vorstufe von Krebs. Zum Vergleich: In der Normalbevölkerung dieser Altersgruppe liegt die Quote für solche Befunde nur bei rund fünf Prozent.
Darmkrebs trifft immer häufiger Jüngere
Die Beobachtung passt zu einem globalen Trend: In den vergangenen Jahrzehnten erkranken zunehmend auch Menschen unter 50 Jahren an Darmkrebs. Bisher galten Übergewicht, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel als die klassischen Risikofaktoren. Gerade auf Extremsportler:innen trifft das allerdings nicht zu.
Mögliche Ursachen – aber noch ohne Beweis
Warum Marathon- und Ultraläufe problematisch sein könnten, ist bisher unklar. Eine Theorie lautet, dass bei extremer Belastung das Blut aus dem Verdauungstrakt in die Muskeln umgeleitet wird. Die Darmschleimhaut könnte dadurch zeitweise schlechter versorgt sein, was kleine Schäden und Entzündungen begünstigt. Ob daraus langfristig tatsächlich ein höheres Krebsrisiko entsteht, müssen größere Studien erst zeigen.
Experten raten zur Vorsicht
Andere Fachleute betonen, dass die vorliegenden Daten nur ein erster Hinweis sind. In Cannons Studie fehlte etwa eine Vergleichsgruppe mit Nichtläufer:innen, zudem könnten erbliche Faktoren eine Rolle gespielt haben.
Unabhängig davon mahnen Ärzt:innen, Beschwerden ernst zu nehmen: Blut im Stuhl, anhaltende Bauchschmerzen oder ungewöhnliche Durchfälle sollten unbedingt untersucht werden. Viele Läufer:innen neigen dazu, solche Symptome als harmlosen „Runner’s Diarrhea“ abzutun – also den typischen Durchfall, der während oder nach intensiven Läufen auftreten kann. Doch nicht immer steckt etwas so Banales dahinter.
Was bedeutet das für Sie?
Die Ergebnisse sind spannend, aber keineswegs ein Grund, mit dem Laufen aufzuhören. Wer allerdings regelmäßig an seine körperlichen Grenzen geht, sollte die Vorsorge nicht aufschieben. Eine Darmspiegelung kann helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Marathonlaufen bleibt eine der gesündesten Sportarten überhaupt. Doch selbst durchtrainierte Körper sind nicht automatisch vor Krebs geschützt. Achtsamkeit und Prävention sind der beste Begleiter – auch auf der Langstrecke.