Runners Diarrhea

Krank durch Laufen? Warum viele Läufer mit Durchfall kämpfen

02.09.2025

Sie laufen, die Beine tragen – und plötzlich meldet sich der Darm: sofortiger Boxenstopp nötig! Runners Diarrhea ist die inoffizielle Läuferkrankheit, über die kaum jemand spricht, aber fast jede:r schon erlebt hat. Warum das passiert und wie Sie Darm und Laufschuhe wieder in Einklang bringen. 

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Sie schnüren die Laufschuhe, die Playlist ist ready, das Wetter passt und Sie laufen los – und plötzlich meldet sich der Bauch. Nicht mit einem motivierenden „Go, go, go!“, sondern mit einem grollenden „Stopp, jetzt sofort!“. Willkommen in der wenig glamourösen Welt der Runners Diarrhea – auch bekannt als „Durchfall beim Laufen“. 

Was ist Runners Diarrhea überhaupt? 

Ganz einfach: Es handelt sich um akuten Durchfall, der während oder kurz nach dem Laufen auftritt. Betroffen sind nicht nur Anfänger:innen – selbst Marathonprofis kennen die Situation. Wenn man es ganz nüchtern sagen möchte: Der Darm ist mit im Rennen, und zwar ziemlich aktiv. 

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Wie entsteht das Ganze?

Die Ursachen sind ein buntes Potpourri, und meistens spielt gleich ein ganzer Mix zusammen: 

  • Erschütterung und Bewegung: Beim Laufen wackelt nicht nur der Kopf, auch Magen und Darm schaukeln ordentlich mit. Das kann die Verdauung ganz schön durcheinanderbringen.
  • Durchblutung: Beim Sport pumpt Ihr Körper das Blut bevorzugt in die Muskeln. Verdauungsorgane? Nebensache! Der Darm bekommt weniger Versorgung und reagiert manchmal beleidigt – mit Krämpfen und Durchfall.
  • Ernährung: Wer kurz vor dem Lauf noch Chili, fettige Pizza oder drei Energy-Gels runtergekippt hat, kennt das Risiko. Auch Koffein und Zuckeralkohole (z. B. in manchen Sportgetränken) können den Darm auf Trab bringen.
  • Stress und Nervosität: Vor einem Wettkampf läuft oft nicht nur das Herz schneller, sondern auch die Verdauung. Psychische Anspannung kann den Darm zusätzlich beschleunigen. 

Von Kilometer zu Klo-Meter 

In den meisten Fällen ist Runners Diarrhea zwar unangenehm, aber harmlos. Der Körper signalisiert schlicht: „Ich komme gerade nicht klar mit der Belastung.“ Problematisch wird es erst, wenn Durchfälle regelmäßig auftreten, sehr stark sind oder mit Blut einhergehen – dann gehört das in ärztliche Hände. 

Was können Sie dagegen tun?

  • Timing beim Essen: Am besten 2–3 Stunden vor dem Lauf die letzte größere Mahlzeit einplanen.
  • Verträgliche Lebensmittel wählen: Leicht verdauliche Kost schlägt Schokolade und Currywurst.
  • Trinken – aber clever: Keine Experimente mit neuen Sportdrinks direkt vorm Wettkampf.
  • Training für den Darm: Genau wie die Muskeln gewöhnt sich auch der Darm an Belastungen – regelmäßiges Laufen kann helfen, das Problem zu verringern.
  • Notfallplan: Wer viel läuft, kennt die besten Toiletten-Spots der Stadt. 

Runners Diarrhea ist eine der „inoffiziellen Läuferkrankheiten“, über die niemand gerne spricht – aber fast alle haben sie schon einmal erlebt. Mit ein wenig Vorbereitung und der richtigen Ernährung lässt sich das Risiko deutlich senken. Und falls es doch passiert: Sehen Sie es sportlich. Schließlich gilt: Manchmal läuft eben der Darm schneller als man selbst. 

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