Runners Diarrhea

Krank durch Laufen? Warum viele Läufer mit Durchfall kämpfen

Sie laufen, die Beine tragen – und plötzlich meldet sich der Darm: sofortiger Boxenstopp nötig! Runners Diarrhea ist die inoffizielle Läuferkrankheit, über die kaum jemand spricht, aber fast jede:r schon erlebt hat. Warum das passiert und wie Sie Darm und Laufschuhe wieder in Einklang bringen. 

Sie schnüren die Laufschuhe, die Playlist ist ready, das Wetter passt und Sie laufen los – und plötzlich meldet sich der Bauch. Nicht mit einem motivierenden „Go, go, go!“, sondern mit einem grollenden „Stopp, jetzt sofort!“. Willkommen in der wenig glamourösen Welt der Runners Diarrhea – auch bekannt als „Durchfall beim Laufen“. 

Was ist Runners Diarrhea überhaupt? 

Ganz einfach: Es handelt sich um akuten Durchfall, der während oder kurz nach dem Laufen auftritt. Betroffen sind nicht nur Anfänger:innen – selbst Marathonprofis kennen die Situation. Wenn man es ganz nüchtern sagen möchte: Der Darm ist mit im Rennen, und zwar ziemlich aktiv. 

Krank durch Laufen? Warum viele Läufer mit Durchfall kämpfen
© Getty Images

Wie entsteht das Ganze?

Die Ursachen sind ein buntes Potpourri, und meistens spielt gleich ein ganzer Mix zusammen: 

  • Erschütterung und Bewegung: Beim Laufen wackelt nicht nur der Kopf, auch Magen und Darm schaukeln ordentlich mit. Das kann die Verdauung ganz schön durcheinanderbringen.
  • Durchblutung: Beim Sport pumpt Ihr Körper das Blut bevorzugt in die Muskeln. Verdauungsorgane? Nebensache! Der Darm bekommt weniger Versorgung und reagiert manchmal beleidigt – mit Krämpfen und Durchfall.
  • Ernährung: Wer kurz vor dem Lauf noch Chili, fettige Pizza oder drei Energy-Gels runtergekippt hat, kennt das Risiko. Auch Koffein und Zuckeralkohole (z. B. in manchen Sportgetränken) können den Darm auf Trab bringen.
  • Stress und Nervosität: Vor einem Wettkampf läuft oft nicht nur das Herz schneller, sondern auch die Verdauung. Psychische Anspannung kann den Darm zusätzlich beschleunigen. 

Von Kilometer zu Klo-Meter 

In den meisten Fällen ist Runners Diarrhea zwar unangenehm, aber harmlos. Der Körper signalisiert schlicht: „Ich komme gerade nicht klar mit der Belastung.“ Problematisch wird es erst, wenn Durchfälle regelmäßig auftreten, sehr stark sind oder mit Blut einhergehen – dann gehört das in ärztliche Hände. 

Was können Sie dagegen tun?

  • Timing beim Essen: Am besten 2–3 Stunden vor dem Lauf die letzte größere Mahlzeit einplanen.
  • Verträgliche Lebensmittel wählen: Leicht verdauliche Kost schlägt Schokolade und Currywurst.
  • Trinken – aber clever: Keine Experimente mit neuen Sportdrinks direkt vorm Wettkampf.
  • Training für den Darm: Genau wie die Muskeln gewöhnt sich auch der Darm an Belastungen – regelmäßiges Laufen kann helfen, das Problem zu verringern.
  • Notfallplan: Wer viel läuft, kennt die besten Toiletten-Spots der Stadt. 

Runners Diarrhea ist eine der „inoffiziellen Läuferkrankheiten“, über die niemand gerne spricht – aber fast alle haben sie schon einmal erlebt. Mit ein wenig Vorbereitung und der richtigen Ernährung lässt sich das Risiko deutlich senken. Und falls es doch passiert: Sehen Sie es sportlich. Schließlich gilt: Manchmal läuft eben der Darm schneller als man selbst.

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