Magenprobleme & Co.

SOS-Guide für den Urlaub: Schnelle Hilfe bei Ferienkrankheiten

19.07.2025

Ob Magenprobleme, Sonnenbrand oder Kreislaufschwäche – im Urlaub trifft es viele. Damit kleine Beschwerden nicht zur großen Belastung werden, finden Sie hier die besten SOS-Tipps für typische Ferienkrankheiten.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Die schönste Zeit des Jahres kann manchmal auch zur anstrengendsten werden – zumindest für unser Immunsystem. Denn während wir uns auf Entspannung, Sonne und neue Eindrücke freuen, beginnt für unseren Körper oft ein regelrechter Ausnahmezustand. Neue Klimazonen, veränderte Essgewohnheiten, lange Anreisen, Klimaanlagen, hohe UV-Strahlung und ein ungewohnter Tagesrhythmus bringen ihn schnell aus dem Gleichgewicht. Kein Wunder also, dass laut Studien fast jeder zweite Urlauber in irgendeiner Form gesundheitliche Beschwerden erlebt.

Magen-Darm-Probleme: Wenn der Urlaub auf den Magen schlägt

Besonders unangenehm und leider nach wie vor an erster Stelle der Reisekrankheiten steht die sogenannte Reisediarrhö. In den ersten Tagen am Urlaubsort meldet sich plötzlich der Magen-Darm-Trakt mit Krämpfen, Durchfall oder Übelkeit. Die Ursachen dafür sind meist bakterielle Erreger wie bestimmte E. coli-Stämme, Salmonellen oder Shigellen, die über verunreinigte Speisen oder Wasser übertragen werden. Gerade in südlicheren Ländern, aber auch auf Kreuzfahrten, wo 
Noroviren sich rasch verbreiten können, sind Magenprobleme keine Seltenheit.

  • SOS-Tipp: Hat es einen erwischt, helfen Elektrolytlösungen, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Wichtig ist auch Ruhe und viel Wasser – möglichst abgepackt. Bei Bedarf können rezeptfreie Medikamente wie Loperamid eingenommen werden, um die Darmbewegung zu verlangsamen. Bei blutigem Durchfall oder hohem Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden, da in manchen Fällen eine antibiotische Behandlung erforderlich ist.

© Getty Images

Blasenentzündung: Brennende Erinnerung an den Pool

Neben dem Darm sind auch die Harnwege auf Reisen empfindlich. Gerade nach langen Flügen, bei Hitze oder nach einem Bad im kühlen Pool mit nasser Badekleidung kommt es – insbesondere bei Frauen – häufig zu Blasenentzündungen. Das Brennen beim Wasserlassen, der häufige Harndrang und ein Druckgefühl im Unterbauch können einem die Urlaubsstimmung gründlich verderben.

  • SOS-Tipp: In leichten Fällen helfen pflanzliche Mittel mit Preiselbeer- oder Bärentraubenblätterextrakt sowie spezielle Nieren- und Blasentees, die die Keimausspülung fördern. Wichtig ist es, ausreichend zu trinken und den Unterleib warmzuhalten! Bei stärkeren Beschwerden oder Fieber ist eine medizinische Abklärung nötig.

Scheidenpilz: Unangenehm, aber 
behandelbar

Ein weiteres unangenehmes, aber weit verbreitetes Problem im Urlaub ist die Vaginalmykose – eine Pilzinfektion, die oft durch Hitze, Chlorwasser, Stress oder synthetische Unterwäsche begünstigt wird. Jucken, Rötung und ein weißlicher Ausfluss machen vielen Frauen zu schaffen.

  • SOS-Tipp: Fragen Sie Ihren Arzt nach einem Antimykotikum, etwa als Vaginaltablette oder Creme, für die Reiseapotheke. Auch Sprays für den äußeren Intimbereich können Beschwerden lindern. Baumwollunterwäsche, luftige Kleidung und gute Intimhygiene beugen vor.

Sommererkältung: Wenn kalte Luft krank macht

Wer denkt, bei tropischen Temperaturen sei man vor Schnupfen sicher, irrt. Erkältungen sind im Sommer keine Seltenheit, vor allem durch schlecht eingestellte Klimaanlagen oder Zugluft. Der Temperaturunterschied zwischen heißem Außenbereich und eiskaltem Hotelzimmer kann den Körper genauso herausfordern wie ein Wintertag in Österreich.

  • SOS-Tipp: Bei leichten Erkältungssymptomen helfen abschwellende Nasentropfen, schmerzstillende Mittel und viel Schlaf. Wer vorbeugen will, sollte Klimaanlagen nicht zu kühl einstellen und sich nachts mit einem dünnen Laken zudecken, auch wenn es warm ist.

© Getty Images

Sonnenbrand & Sonnenstich: Die Hitze unterschätzt

Zu den Klassikern des Urlaubsleidens gehören außerdem Sonnenbrand und Sonnenstich. Gerade in den ersten Tagen unterschätzt man schnell die Kraft der Sonne, besonders in südlichen Regionen oder am Wasser. Rötungen, schmerzende Haut oder gar Blasenbildung sind typische Anzeichen für einen Sonnenbrand, während ein Sonnenstich sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, einen roten Kopf und Kreislaufprobleme bemerkbar machen kann.

  • SOS-Tipp bei Sonnenbrand: Die betroffenen Hautstellen kühlen, After-Sun-Produkte oder Panthenol auftragen und die Sonne strikt meiden. Bei starker Rötung mit Blasen hilft oft nur noch eine kortisonhaltige Creme. In diesem Fall besser einen Arzt aufsuchen.
  • SOS-Tipp bei Sonnenstich: Sofort in den Schatten, Stirn und Nacken kühlen, viel trinken und körperliche Ruhe. Kommt es zu Erbrechen, hilft eine Elektrolytlösung. Bei Bewusstlosigkeit ist ärztliche Hilfe unumgänglich.

Hexenschuss & Rückenbeschwerden: Wenn’s im Kreuz kracht

Nicht zuletzt klagen viele Urlauber über plötzlich auftretende Rückenschmerzen oder einen klassischen Hexenschuss. Ob durch schweres Kofferschleppen, eine ungewohnte Matratze oder eine ruckartige Bewegung. Die Folge sind oft stechende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

  • SOS-Tipp: Eine flache Rückenlage mit hochgelagerten Beinen entlastet die Wirbelsäule. Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können kurzfristig Linderung verschaffen. Wärmepflaster oder Magnesium wirken zusätzlich entspannend.

Sportverletzungen: Aktiv, aber bitte vorsichtig!

Auch sportliche Aktivität im Urlaub birgt ihre Tücken. Gerade wer sich im Alltag wenig bewegt, aber im Urlaub plötzlich Tennis spielt oder Wandertouren macht, riskiert Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen. Häufig reichen schon ein Fehltritt oder ungewohnte Belastung.

  • SOS-Tipp: Bei Sportverletzungen gilt die P.E.C.H.-Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Das lindert Schmerzen und beugt Schwellungen vor. Bei starken oder anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch ratsam.

Hitzestress & Kreislaufkollaps: 
Gefahr durch hohe Temperaturen

Die zunehmenden Hitzewellen machen auch vor dem Urlaubsparadies nicht halt. Besonders ältere Menschen, Kinder und Herz-Kreislauf-Patienten reagieren empfindlich auf langanhaltende Hitze. Symptome wie Schwindel, Kreislaufkollaps oder Übelkeit können erste Warnsignale sein.

  • SOS-Tipp: Viel trinken, am besten Wasser oder isotonische Getränke, sowie regelmäßige Pausen im Schatten oder kühlen Innenräumen. Wer sich schlapp fühlt, sollte auf körperliche Anstrengung verzichten und den Körper durch nasse Tücher oder ein Fußbad kühlen. In akuten Fällen ist medizinische Hilfe notwendig.

Reiseapotheke: Kleine Helfer, große Wirkung

Ein letzter, aber entscheidender Tipp: Eine gut ausgestattete Reiseapotheke gehört in jedes Gepäck. Sie erspart nicht nur Stress, sondern kann auch im Ernstfall schnell helfen, bis professionelle Hilfe zur Verfügung steht.

Denn Urlaub ist zum Entspannen da, nicht zum Gesundwerden.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel