Die Reiseapotheke ist die am meisten unterschätzte Reisebegleitung. Wie ein gut sortierter „Notfallkoffer“ den Urlaub rettet und was unbedingt mit muss: Ihre Checkliste.
Die Vorfreude auf den langersehnten Sommerurlaub ist riesig, das Wetter soll traumhaft werden und wir packen ein: Flip-Flops, Sonnenhut, sieben T-Shirts zu viel – alles dabei. Doch bei all der Urlaubslaune sollten wir auf eines nicht vergessen: eine gut ausgestattete Reiseapotheke. Denn wenn der Magen rebelliert, die Sonne etwas zu stark war, oder sich die Kinder das Knie aufschürfen, ist schnelle Hilfe gefragt. Und wer will schon an einem Urlaubstag nach einer Apotheke suchen – noch dazu in einer fremden Sprache? Eine gute Reiseapotheke spart in solchen Momenten Nerven, Zeit und oft auch Geld. Sie sollte an alle Mitreisenden angepasst sein, ob Kinder, Erwachsene oder ältere Familienmitglieder. Auch aktuelle Reiseimpfungen und Informationen über lokale Gesundheitsrisiken z. B. Krankheiten, Insekten, oder Trinkwasserqualität helfen bei der Planung.
Gut vorbereitet, statt später ratlos
Eine klug zusammengestellte Reiseapotheke sorgt dafür, dass kleine Notfälle nicht zum großen Drama werden. Am besten überlegt man sich vor der Abreise, welche Beschwerden typischerweise auftreten könnten.

Reiseapotheke: Ihre Checkliste
Das sollte mit auf Reisen:
- Schmerzstillende- und fiebersenkende Mittel
- Medikamente gegen Durchfall (Elektrolytmischungen), Sodbrennen oder Verstopfung
- Arznei gegen Reiseübelkeit
- Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen (ab schwellende Nasentropfen erleichtern bei Flugreisen den Druckausgleich)
- Antiallergika
- Sonnenschutzmittel, Aftersun-Präparate, Insektenschutz
- Antimykotika gegen Scheidenpilz Präparate für die Blase
- Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Verbandsmaterial (
- Zecken-)Pinzette
- Dokumente wie Diabetikerausweis oder Allergiepass. Plus: e-card
Tipp: Ihre Apotheke stellt Ihnen eine individuelle Reiseapotheke zusammen.
Schmerzen & Fieber
Ein bewährtes Schmerz- und Fiebermittel sollte immer dabei sein, sowohl für Erwachsene als auch in kindgerechter Dosierung, falls nötig. Hilft bei Kopf-, Zahn- oder Gliederschmerzen und senkt Fieber im Akutfall.
Magen & Verdauung
Neue Länder, andere Essgewohnheiten und große Hitze – das kann den Verdauungstrakt belasten. Mittel gegen Durchfall, Übelkeit oder Sodbrennen gehören daher unbedingt ins Gepäck. Auch Elektrolytpulver ist hilfreich, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt nach Durchfallerkrankungen, oder heißen Tagen rasch auszugleichen.
Haut & Wunden
Kleinere Verletzungen wie Schürfwunden, Blasen oder Insektenstiche sind im Urlaub keine Seltenheit. Pflaster in verschiedenen Größen, Blasenpflaster, Desinfektionsspray und eine Wund- oder Heilsalbe sollten daher griffbereit sein. Auch ein wirksames Insektenschutzmittel darf nicht fehlen, vor allem in südlichen Ländern, oder in der Nähe von Gewässern. Eine Pinzette und eine Zeckenzange können, je nach Reiseziel, gute Dienste leisten. Öffentliche Duschen, Hotelteppiche, oder Poolbereiche sind typische Risikozonen für Nagel- und Fußpilz. Daher sollte man ein passendes Antimykotikum als Creme oder Spray einpacken.
Atemwege & Allergien
Klimaanlagen, Pollen oder salzige Meeresluft reizen oft die Schleimhäute. Augentropfen und Nasenspray verschaffen Linderung. Wer zu Allergien neigt, sollte auch ein Antihistaminikum dabei haben – das gilt ebenso bei Insektenstichen, oder Sonnenallergie.
Persönliche Medikamente
Individuell verschriebene Medikamente wie Schilddrüsenhormone, Blutdruckmittel, oder die Antibabypille müssen in ausreichender Menge mitgeführt und immer im Handgepäck transportiert werden. Das gilt besonders bei Flugreisen, für den Fall, dass der Koffer verloren geht, oder sich verspätet. Auch Präparate wie Insulin gehören dazu – inklusive geeigneter Kühlmöglichkeit für unterwegs. Ein ärztliches Attest kann helfen, diese Medikamente auch problemlos durch die Sicherheitskontrolle zu bringen.
Sonnenschutz – nicht vergessen, nicht unterschätzen!
Ob am Meer, in den Bergen, oder auf dem City-Trip, die UV-Strahlung ist intensiver, als wir oft glauben. Gerade im Urlaub ist die Haut ungewohnt ungeschützt und besonders empfindlich. Bei Kindern ist der Schutz besonders wichtig, da ihre Haut viel dünner ist und sich UV-Schäden im Zellgedächtnis festsetzen, was das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter erhöht. Erwachsene, vor allem mit heller Haut, oder vielen Muttermalen, sollten auf einen hohen Lichtschutzfaktor von mindestens LSF 30 besser noch 50. Achte Sie auf wasserfeste Produkte und regelmäßiges Nachcremen achten. Lippen, Ohren, Nacken und Fußrücken dabei nicht vergessen!
Fazit: Eine gut durchdachte Reiseapotheke ist kein Ballast, sondern echte Erleichterung im Ernstfall. Wer vorbereitet reist, muss sich im Urlaub nur noch um eines kümmern: genießen. Denn gute Erholung beginnt mit klug gepackten Koffern.