Seespektakel 'Aida'

Bregenz: Verdi & Weinberg zur Eröffnung

21.07.2010

Auftakt für die Bregenzer Festspiele mit Weinbergs Oper 'Die Passagierin'.

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© apa
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"Ich will, dass die Menschen Oper lieben“, sagt Graham Vick. "Daher ist dieses Spiel auf dem See so großartig. Es gibt hier kein Opernhaus und kein Opernpublikum. Es gibt 7.000 Besucher pro Abend, hoffentlich gutes Wetter, die Leute kommen mit Autobussen und Schiffen, viele von ihnen haben keine fixe Vorstellung davon, wie Oper sein soll, sie lassen sich überraschen – und das macht den speziellen Reiz der Seebühne aus. Dass nämlich Tourismus und Kultur, ähnlich wie in Verona, mühelos zueinander finden.“ So definiert Vick, Regisseur der 'Aida' als Spiel auf dem See, diese Bregenzer Sommer-Attraktion. Schon im Vorjahr war Verdis Oper ein starker Publikumserfolg. Er soll bei der Wiederaufnahme dieser Produktion ab morgen womöglich noch übertroffen werden. 26 Vorstellungen, dreifach besetzt, sind vorgesehen.

Festspielhaus
Heute Abend findet im Festspielhaus die eigentliche Eröffnungspremiere der Bregenzer Festspiele 2010 statt. Die Oper 'Die Passagierin' wurde 1968 vollendet, erst 2006 in Moskau – jedoch bloß konzertant – gespielt. Die Bregenzer Produktion darf daher als szenische Uraufführung gelten. Inhalt: Etwa 1963. Ein deutscher Diplomat auf einem Ozeandampfer Richtung Brasilien. Seine Frau erkennt eine polnische Mitreisende, die eigentlich tot sein müsste. Die Polin war Häftling in Auschwitz – die Gattin des Deutschen KZ-Aufseherin. Ein Psychodrama beginnt.

Komponist
Der Komponist Mieczyslaw Weinberg, 1996 verstorben, war einer der engsten Freunde von Schostakowitsch. Von ihm werden heuer in Bregenz auch andere Werke aufgeführt. Intendant David Pountney, der 'Die Passagierin' selbst inszeniert, will bewusst zum Opernspektakel auf dem See ein zweites, anspruchsvolleres Programmkonzept realisieren.

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