Nachruf

Ioan Holender - "Wir werden Pavarotti vermissen'"

07.09.2007

55 Mal stand Pavarotti auf der Bühne der Wiener Staatsoper – zuletzt 1996 als André Chenier.

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Er war die stimmliche und erscheinungsmäßige Verkörperung dessen, was sich jedermann unter einem Operntenor vorstellt. Seinen Namen kannten nahezu alle. Luciano Pavarotti war als Opernsänger für die große Mehrheit der nicht operninteressierten Menschen in der ganzen Welt genauso ein Begriff wie jenen, die Oper mochten und ihn deshalb zu Recht vergötterten.
Der Sänger im Frack mit einem großen Taschentuch in der rechten Hand wurde für Millionen Menschen von China bis Russland und von Australien bis Südafrika ein Begriff.

 

Ioan Holender ist amtierender Direktor
der Wiener Staatsoper. Er schreibt
regelmäßig für ÖSTERREICH

Augen. Sein großes, breites Lachen mit strahlend schönen weißen Zähnen, seine großen, freundlich-schüchtern blickenden Augen, mit den immer zu dick aufgetragenen geschminkten Augenbrauen strahlten Lebensfreude und unbedingten Siegeswillen aus. Sein „vincero“ aus Puccinis Turandot ist durch seine Interpretation die bekannteste Opernarie geworden. Diese hat die ebenfalls von ihm unerreichbar gesungene La donna è mobile in den Schatten gestellt.
Er übte täglich und pflegte seine kostbare Stimme bis zuletzt, weil er wusste, dass dies sein höchstes Gut ist und es ihm immer bewusst gewesen ist, dass die Stimme eines Sängers in dem Gesamtkunstwerk Oper immer das Entscheidende ist. Nicht zuletzt durch seine eigene Leistung hat er dies auch bewiesen.

Wien
55 Mal sang er auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Das erste Mal am 24. 2. 1963, übrigens als Einspringer in der Rolle des Rodolfo in Bohème, und am 21. 11. 1996 war seine letzte Vorstellung als Andrea Chénier, eine Rolle, welche er in Europa nur bei uns gesungen hat. Jetzt ist die Stimme Pavarottis für immer verstummt. Wir werden ihn vermissen, wie kaum einen anderen.

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