Salzburger Osterfestspiele

Jubel für Thielemanns "Dritten Streich"

27.03.2013

Künstlerischer Leiter und "seine" Staatskapelle Dresden überzeugten.

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© APA/Barbara Gindl
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 Das Haupt-Programm der Salzburger Osterfestspiele 2013 ist exponiert - nach dem "Parsifal" und zwei Konzert-Abenden im Großen Festspielhaus haben Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden Am 26. März im Großen Festspielhaus das dritte große Symphonie-Konzert gegeben. Auf dem Programm: Hans Werner Henzes "Fraternite", das fünfte Klavierkonzert von Beethoven und die "Vierte" von Johannes Brahms. Der Jubel im eher schütter besetzten Saal war am Ende berechtigt und groß.

Romantisch in seinem Grundkonzept  

Schwer zu sagen, ob Henzes "Fraternite - Air pour l'orchestre" dem Dirigenten und seinen Musikern eine echte Herzensangelegenheit war - zu hören war nichts dergleichen. Dieses einsätzige Werk aus dem Jahr 1999 ist romantisch in seinem Grundkonzept, flächig-orchestral im Klangbild, konventionell in seiner Linien- und Melodieführung und überwiegend atonal in seiner Harmonik. Schwer also, damit emotionale Intensität zu erzeugen, und außerdem ist "Fraternite" klanglich vielleicht nicht Henzes interessantestes Stück. Das Publikum applaudierte lau aber höflich.

Yefim Bronfman nahm Mattheit  

Aber als sich Yefim Bronfman an den Flügel setzte, um Beethovens heroisch-großes Es-Dur-Konzert anzustimmen, war alle Mattheit weggeblasen. Phänomenal, mit welcher technischen Brillanz der usbekisch-israelisch-amerikanische Pianist die atemberaubend virtuosen Ton-Kaskaden aus dem Steinway perlen lies. Großer Ton mit großer Wirkung, aber ohne Protzerei. Und diesmal waren das Orchester und der Solist - anders als vor zwei Tagen im Beethovens-Konzert mit Evgeny Kissin - wirklich gut zusammen.

Nach der Pause wurden aller Register geogen
Im Hauptwerk des Abends nach der Pause zogen Thielemann und die Dresdner dann alle ihre Register. Von Satz zu Satz steigerten sich die Musiker in die E-Moll-Symphonie noch mehr hinein. Die Striche der Streicher wurden länger, der Atem der Bläser druckvoller. Erstmals kam Bewegung ins Festspielhaus. Von Ton zu Ton berauschten sich die Musiker immer mehr an Brahms und verfielen regelrecht in Klangekstase, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren. Und jetzt endlich, ganz am Ende der ersten Dresdner Runde in Salzburg, waren die Berliner Philharmoniker ein paar Konzertsätze lang vergessen gemacht.

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