Chart-Stürmer

Lukas: "Ich bin eine verdammt hoarte Sau!"

14.11.2010

"Held" Lukas wurde zum Chart-Stürmer und belegt Platz 1.

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© ORF/Günther Pichlkostner
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Aufgewachsen in der „Mittelschicht“, als Sohn einer Lehrerin und des Bundestrainers der Tischtennis-Damennationalmannschaft in der 7.400-Seelengemeinde Freistadt in Oberösterreich: Lukas Plöchl (21) erobert bei Helden von morgen nicht nur die Fans, sondern auch diese Woche mit seiner ersten Single Oida Taunz! Platz eins der Austro-Charts.

Mit ÖSTERREICH sprach Lukas über seinen Erfolg, das Landleben und „Traktorgangsta Partyrap“.

ÖSTERREICH: Gratulation! Wie war der Moment, als du erfahren hast, dass du auf Platz eins der Charts bist?
Lukas Plöchl:
I wor baff! Mir haben echt die Worte gefehlt. Zuerst hab’ ich mir gedacht, die wollen mich alle verarschen.

ÖSTERREICH: Und dann hast du gefeiert?
Plöchl: Normalerweise hätte ich exzessiv Party gemacht, glaubt’s mir! Aber das ist hier nicht möglich. Ich muss mich jede Woche auf meine Show vorbereiten. Dafür bin ich ins Fitnessstudio gegangen, um die Scheiße aus mir rauszupumpen.
ÖSTERREICH: Wie bitte?
Plöchl: I pump mia die Anspannung außi! Sechs Mal die Woche geh’ ich trainieren, dann kann ich mich besser konzentrieren.

ÖSTERREICH: „Oida Taunz!“ ist ein Party-Song in oberösterreichischer Mundart. Wie beschreibst du deine Musik?
Plöchl: Es ist eben „Traktorgangsta Partyrap“. Ich lass’ mich nicht gerne in ein Genre einordnen, deshalb hab’ ich gleich ein neues erfunden (lacht).

ÖSTERREICH: Und was hat dich dazu bewegt?
Plöchl: I wü des Taunzbein bewegen (lacht). Es gibt kaum Party-Musik in Österreich, und diese Lücke schließe ich jetzt.
ÖSTERREICH: Bist du so hart wie ein Gangster?
Plöchl: Ich bin eine verdammt hoarte Sau (lacht)! Ehrlich, meine Musik ist ja eine Persiflage auf das ganze Gangster-Getue. Eine Zeile heißt deshalb „Die scheiß Bauern aus dem Dorf“ – weil nur, weil wir vom Land sind, haben wir nicht weniger Spaß. Bei mir gibt’s eben kein Ghetto, sondern viele Misthaufen (lacht).

ÖSTERREICH:
Und wie anfällig bist du für Groupies?
Plöchl: Gar nicht, weil ich habe seit zweieinhalb Jahren eine Freundin. Anita, sie kommt aus Freistadt. Die Mädels können gerne lieb zu mir sein – aber es gibt eben eine Linie, die ich nicht überschreite.
ÖSTERREICH: Klingt gar nicht nach Gangster. Wie bist du aufgewachsen?
Plöchl: Ganz normal. Ich komm’ aus der Mittelschicht. Mei Papa foahrt kan BMW. Nicht am Bauernhof, aber am Land – wenn ich 400 Meter in eine Richtung gehe, steh’ ich vor einer Kuh.

ÖSTERREICH: Vor „Helden“ warst du Student in Wien – brichst du jetzt ab?
Plöchl: Ich will immer auf beiden Beinen stehen und werde jetzt sicher nicht wegen des Erfolgs auf Hulahulahula machen – irgendwann studier’ ich weiter. Aber ich wär’ naiv, wenn ich jetzt nicht durch die Tür geh’, die sich gerade für mich öffnet.

ÖSTERREICH:
Welches Budget hattest du bis dato?
Plöchl: 450 Euro pro Monat. Das ist aber alles fürs Essen draufg’gangen, weil ich eine Vielfraß-Maschine bin. Der Papa hat das Studentenheim bezahlt.

ÖSTERREICH: Hitradio Ö3 sucht für den Song Contest einen Vertreter. Bereit?
Plöchl: Ich bin bereit! Ich vertrete gern mein Land – nur dann werd’ i alle wegblosen, und die werden von mir entsetzt und geschockt sein.

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