Schlingensief-Oper

Magisch-sexuelle Voodoo-Riten

11.03.2009

Nächste Woche wird das Burgtheater für die Voodoo-Oper „Mea Culpa“ umgebaut.

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Das Burgtheater im Ausnahmezustand: Kommenden Montag, 16.3. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag bleiben die Tore geschlossen und die Bühne vorstellungsfrei.

Umbau
Grund sind erhebliche Umbauarbeiten, auch im Zuschauerraum, für Christoph Schlingensiefs sogenannte „ReadyMadeOper“ Mea Culpa. Diese läuft dann von Freitag (20.3.) bis Mittwoch (25. 3.). Der Donnerstag ist wieder vorstellungsfrei, damit abgebaut werden kann.

Comeback
Mea Culpa ist auch nicht irgendeine Produktion. Sie ist eine Art „Comeback“ Schlingensiefs, der im Vorjahr an Lungenkrebs erkrankt war, operiert wurde und sich letzten Dezember auch noch mit der Diagnose von Metastasen abfinden musste.

Das Härteste
„Diese vergangenen sieben, acht Monate sind das Konkreteste, Härteste, was ich in dieser ganzen simulierten Weltansicht von Kunst, Theater und Oper je erlebt habe“, sagte der 48-jährige Aktionskünstler dem Berliner Tagesspiegel.

Magisch-sexuelle Voodoo-Riten
Seit seiner Parsifal-Inszenierung in Bayreuth (2004) von Musiktheater begeistert versucht Schlingensief in den drei Akten seiner eigenen Oper verschiedene Facetten des „Dionysischen“ (Rauschhaften) auszuloten: Ein „Spiel der Entgrenzung zwischen Ayurveda-Technologie und magisch-sexuellen Voodoo-Riten“ soll Mea Culpa werden, „ausgetragen auf dem Rücken von Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Arnold Schönberg, Goethe und Thomas Mann“.

Auch die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek steuert für das Spektakel einen Text bei.

Mut machen
„Man wird so ängstlich“, bekannte Schlingensief im zitierten Interview, „man muss Krebskranken und anderen kranken Menschen Mut machen, das Zimmer zu verlassen, sich nicht in diese klinische Welt einzusperren. Man braucht Selbstbewusstsein, man will wieder gern gesehen werden.“ Sein nächstes Projekt: Er will ein Opernhaus in Afrika bauen.

„Mea Culpa“: Burgtheater, Premiere am Fr., 20. März, 19 Uhr. Tel.: 01/51444 - 4140.

Foto: (c) dpa

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