Kunstverweigerung

"Muschis on Tour" zu pornographisch für NÖ

03.06.2008

Wohnen Sie im Mostviertel, haben einen Baum, und möchten Sie einer Künstlerin nachhaltig zu ihrem Glück verhelfen?

Zur Vollversion des Artikels
© Monika Herschberger
Zur Vollversion des Artikels

„Es war zu schön um wahr zu sein“, so die Künstlerin Monika Herschberger, die sich trotz vorheriger Genehmigung nun ohne Baum für ihre Installation „Früchte der Venus“, wieder findet. Am 23. Mai noch im Rahmen des Viertelfestivals installiert, wurden die Objekte nur einen Tag später von der Grundstücksbesitzerin trotz vorheriger Einwilligung vom Baum, der sich in Peutenburg bei Scheibbs befindet, abgeschnitten.

Lustige Idee
Die mandel-, ei- und herzförmigen (Vagina)-Objekte, so die Künstlerin, die auf abstrakte Art die weibliche Schöpfungskraft darstellen und den Frauen ein positives Körper(selbst)bild vermitteln sollten, wurden von Anrainern als „pornographisch“ bezeichnet. Das Projekt „Muschis on Tour“ umfasst bisher eine Ausstellungsreihe mit den sogenannten „Glücksmuschis“, dreidimensionale Objekte, die die Verschiedenartigkeit der Weiblichkeit darstellen und Titel tragen wie Pussy-Bag und Schwarze Witwen. Am 15. August machen die Glücksmuschis bei ihrer Tour Station in der Galerie Schaustall.

Früchte der Venus
Geplant war die Installation „Früchte der Venus“ im Rahmen des Projekts „Muschis on Tour“, das vom Viertelfestival unter 300 Projekten ausgesucht wurde. Hintergrund war die Bedeutung von Früchten in Religion und Kunst, die oftmals die Vagina symbolisierten, so wie auch der Granatapfel, der die Künstlerin inspiriert hat.

Für ihre heimatlosen Objekte sucht die Künstlerin nun dringend einen neuen Baum im Mostviertel, der die „Früchte der Venus“ bis Ende August beherbergen möchte.

www.herschberger.at
Bildcredit: Monika Herschberger

Zur Vollversion des Artikels