Ist das Kunst?

Secession lädt zum Gruppensex ein

21.02.2010

Große Aufregung um eine Ausstellung in der Wiener Secession. Ein Bestandteil des geförderten Kunstprojekts ist nämlich ein Swingerclub.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Gustav Klimt hat vielleicht nur dran gedacht, ab Montag geht‘s in der Secession ordentlich zur Sache. Lokalaugenschein Samstag um Mitternacht: Das Museum hat geschlossen, die Ausstellungen sind nicht zu besichtigen. Nur eine – sie ist umstrittener Teil eines Kunstprojekts in der Secession – hat noch geöffnet: Der Swinger-Club, der tagsüber bei normalen Eintrittspreisen der Secession zu besichtigen ist.

In den von der Secession mit 90.000 Euro umgebauten und adaptierten Räumen (inklusive Sado-Maso-Kammer) im Keller des Jugendstil-Juwels geht es erst ab 21 Uhr so richtig los.

Gruppensex und Bondage
Vor der Tür des Clubs Element6, der von der Kaiserstraße in die Secession übersiedelt ist, steht eine Traube Menschen. Hinein in den Sündenpfuhl und mitmachen bei dem lüsternen Treiben darf jeder, der volljährig und bereit ist, zwischen 6 und 42 Euro zu bezahlen.

© Fuhrich

(C) TZ ÖSTERREICH Fuhrich

Beim ÖSTERREICH-Termin waren das über 100 Frauen und Männer aus allen Schichten und Altersgruppen, die sich in den Separees dem Gruppensex hingaben, sich vor Publikum fesseln und schlagen ließen. Enthemmt und schrankenlos. Und das im Namen der Kunst.

Subvention überdenken
Bezirkschefin Ursula Stenzel, die dem Projekt ihren Segen gab: „Ich habe das Ansuchen unter massivem Protest unterschrieben. Ich bin nicht die Sittenpolizei und kann, solange sich Nachbarn nicht gestört fühlen, nichts dagegen unternehmen.“ Überdacht gehöre jedoch die Kunstförderung. „Ich verstehe nicht, dass die Stadt Wien und der Bund die Sache fördern.“

Eines hat der Verein der kontaktfreudigen Nachtschwärmer der Vereinigung bildender Künstler Wiener Secession schon zwei Tage nach der Eröffnung erreicht: Der Swinger-Club ist in aller Munde, von der Ausstellung des hoch dotierten Schweizer Künstlers Christoph Büchel, der sich dieses provokante Kunstprojekt ausgedacht und damit eine Verbindung zu Klimt (er wurde als pornografisch kritisiert) herstellen möchte, spricht kein Mensch.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel