"Schnell ermittelt"

Strauss: "Ich fühle mich wie Cinderella"

19.06.2009

Am Dienstag, 23.6., geht die erste Staffel der ORF-Serie „Schnell ermittelt“ ins Finale. Ursula Strauss zieht Bilanz

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© Chris Singer (ÖSTERREICH)
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Eigentlich sollte die Serie Besser blond heißen, verschwand jedoch in der Schublade – und wurde jetzt dank der braunhaarigen, renommierten Schauspielerin Ursula Strauss (35) als schrullige Kommissarin Angelika Schnell und mit dem Titel Schnell ermittelt zum neuen Serien-Hit des ORF. Am Dienstag, 23.6., geht die erste Staffel ins Finale und zieht eine erfolgreiche Bilanz: Bis zu 706.000 Seher sahen ab 21. April die ersten zehn Folgen.
Für die acht neuen Folgen der zweiten Staffel (ab 2010 im ORF) steht Strauss seit Dienstag, 16.6., wieder vor der Kamera.

Shooting-Star
Als Chefinspektorin zieht Ursula Strauss zwar selten ihre Dienstwaffe, trotzdem avancierte sie zum Shootingstar des ORF. Sie wird überschüttet mit Angeboten und hat gerade die Dreharbeiten zur neuen Serie Der Aufschneider mit Josef Hader beendet. „Ich fühle mich wie Cinderella“, bilanziert sie im Talk mit TV-AUSTRIA lachend ihre plötzliche Popularität.
Erdiger Star
Denn am Anfang stand für die gebürtige Oberösterreicherin aus Pöchlarn eine Ausbildung zur Kindergärtnerin – den Beruf übte sie nie aus, stattdessen studierte sie Schauspiel am Wiener Volkstheater und verdiente sich 15 Jahre lang am Theater erste Sporen. Von Barbara Albert (Böse Zellen) wurde sie für den heimischen Film entdeckt, als Susanne im Oscar-nominierten Film Revanche wurde sie bekannt.

Mit TV-AUSTRIA sprach die Mimin über die harte Arbeit, Kritik und ihre ländlichen Wurzeln:

TV-AUSTRIA: Wenn man Sie persönlich kennen lernt, wirken Sie ganz anders als Ihre Rolle Angelika Schnell. Viel jünger, fröhlicher und quirliger.
Ursula Strauss: Das ist ganz klar eine Figur, natürlich spiele ich eine Rolle! Privat habe ich ja nichts mit Mord zu tun (lacht).

TV-AUSTRIA: Woher nehmen Sie diese Figur Angelika Schnell? Gibt es Vorbilder?
Strauss: Also ich orientiere mich nicht an anderen TV-Kommissarinnen. Keine Frage, Andrea Sawatzki (Tatort) oder die Kyra Sedgwick von The Closer sind super! Mich lenkt das dann aber eher ab.

AUSTRIA: Wie kreieren Sie dann Ihre Rolle?
Strauss: Das Tolle an der Figur ist, dass man sich verändern darf! Angelika Schnell reagiert ja nie gleich. Ich darf an den unmöglichsten Stellen lachen – sie hat so eine tolle Schrulligkeit! Vorbilder hab ich einige, aber ich bin eine Augenblickesammlerin. Ich sammle viele Eindrücke – von meinen Freundinnen, aus der Schulzeit, von Pöchlarn.

TV-AUSTRIA: Sind Sie privat auch schrullig?
Strauss: Ja, so wie jeder Mensch. Man versucht es nur zu verbergen (lacht). Mir gelingt es nicht immer. Ich mache zum Beispiel viele Sachen gleichzeitig. Im Moment fahr’ ich so gerne mit meiner Vespa. Leider beginnt jetzt die entmündigte Zeit, in der man selber nicht autofahren darf.

TV-AUSTRIA: Wieso?
Strauss: Wir starten diese Woche mit den Dreharbeiten zur zweiten Schnell-Staffel. Und aus versicherungstechnischen Gründen darf man als Schauspieler nicht selber mit dem Auto fahren. Ich werde jeden Tag um 5 Uhr früh vom Chauffeur abgeholt. Das ist super, man muss an nix denken. Andererseits denkt man dann, wenn man wieder selbst hinterm Steuer sitzt: Was für eine unglaubliche Freiheit!

TV-AUSTRIA: Wie hart ist der Dreh?
Strauss: In der Zeit gibt es kaum etwas anderes in meinem Leben. Ich bin in fast jeder Szene dabei und den Text lerne ich in der Früh im Auto. Es ist ein harter Job, aber nicht mühselig, weil es sehr viel Spaß macht.

TV-AUSTRIA: Sie kommen vom Land, leben jetzt ein Künstlerleben in der Stadt. Sehr krass?
Strauss: Ich bin langsam reingewachsen. Wenn ich darüber nachdenke ist das schon irre. Wie Cinderella – die hat auch hart gearbeitet (lacht).

TV-AUSTRIA: Ihren Dialekt, sprich Ihre Wurzeln, haben Sie sich jedenfalls bewahrt.
Strauss: Das ist notwendig, denn du gibst sehr viel von dir her! Es ist ein ganz schmaler Grad. Es tut wahnsinnig weh, wenn du negative Kritik hörst! Aber wenn ich selber zu mir nicht ehrlich bin, wäre ich verloren. Wenn ich diesen Humor im Umgang damit nicht hätte, würde ich wahnsinnig werden!

TV-AUSTRIA: Wie geht es mit Ihnen und der Serie weiter?
Strauss: Jetzt drehen mir mal die zweite Staffel ab, die nächste ist noch nicht fix. Ich wäre aber wieder dabei. Erstens wäre ich schön blöd und zweitens liebe ich einfach liebe diese Rolle!

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