Saison 2014/2015

Theater an der Wien mit 15 Premieren

01.04.2014

Russischer Auftakt im Herbst, Neuwirth & Gruber neben Beaumarchais-Trilogie.

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© Rupert Steiner
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Das Theater an der Wien war zuletzt aufgrund einer möglichen Ausgliederung aus den Vereinigten Bühnen (VBW) in den Schlagzeilen. Bei der Programmpräsentation für die Saison 2014/15 war diese Option jedoch kein Thema. Intendant Roland Geyer stellte sich am Montag auf Nachfragen hin demonstrativ hinter VBW-Generaldirektor Thomas Drozda und freute sich vielmehr auf 15 Premieren am nächsten Spielplan.

Zwei Häuser ein Programm

Zehn Premieren im Haupthaus und fünf Premieren in der Kammeroper stehen nach der - "nicht nur aus dispositionellen, sondern auch finanziellen Gründen" (Drozda) eingeführten - Sommerpause am Programm, davon ein Drittel zeitgenössische Produktionen. Und das, obwohl "jede zeitgenössische Produktion für uns ein besonderes Rechnen bedeutet", wie Geyer weiß. Die aktuelle Auslastung läge demnach ohne die "schwierigen Projekte" vom Saisonanfang nicht bei 90, sondern bei 99 Prozent.

Viele Gastspiele
Dennoch will man sich im Theater an der Wien nicht von diesem Kurs abbringen lassen, wie etwa Olga Neuwirths "American Lulu" als Gastspiel der Komischen Oper Berlin im Dezember oder HK Grubers "Geschichten aus dem Wienerwald" (die Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen kommt im März 2015 nach Wien) belegen. Der Auftakt wird dagegen "sehr russisch", wie Geyer meinte. Am 10. September eröffnen Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker mit Rimski-Korsakow und Mussorgski die Saison, vier Tage darauf folgt mit Tschaikowskis selten gespielter Oper "Charodeyka" (Die Zauberin) die erste Neuproduktion in der Inszenierung von Christof Loy.

Neuproduktionen am Start
Am 16. Oktober steht mit Glucks "Iphigenie en Aulide et Tauride" eine weitere Neuproduktion am Programm, die beide Opern in eine neue Gesamtfassung bringt. Und einen Monat später inszeniert Lotte de Beer, die in der "Talenteschmiede" Kammeroper mit "La Boheme" auf sich aufmerksam gemacht hatte, die "Perlenfischer" von Bizet als "Dschungelcamp in 20 Jahren", wie die Niederländerin erläuterte - "nur geht es jetzt um Leben und Tod. Und der Chor spielt das Fernsehpublikum, das zusieht und mitentscheidet."

Opern-Highlights
Zwei Besonderheiten warten noch 2015: Bellinis "La Straniera" (Inszenierung: Christof Loy) wird in Koproduktion mit der Oper Zürich mit zwei Hauptpaaren gleichzeitig eingearbeitet - einmal mit Edita Gruberova und einmal mit Marlis Petersen in der Hauptrolle. Und ab Februar folgt die gesamte Beaumarchais-Trilogie ("Il Barbiere di Siviglia", "Le Nozze di Figaro", "La Mere Coupable") mit drei unterschiedlichen Leading Teams, die sich "das Staffelholz übergeben" werden, so Geyer.

Die wirtschaftliche Seite
Mit den 20 Mio. Euro, die dem Intendanten pro Jahr unter dem Dach der VBW zur Verfügung stehen, müsse er auskommen, nahm Geyer die budgetäre Situation zur Kenntnis. "Wir haben auch kollektivvertragliche Erhöhungen, wir haben die gleichen Probleme, die alle haben", kritisierte er die finanzielle Krisenstimmung bei den Bundestheatern. "Aber da geht es auch darum, innovativ zu denken." Aktuell fließen 22 Mio. Euro in die Musicalsparte der VBW, die demnächst von der Politik geforderte Umstrukturierungspläne präsentieren werden, um wieder mit Subventionen von insgesamt 37 Mio. Euro auszukommen. Im Rahmen der Pressekonferenz wollte Drozda dazu noch nicht Stellung nehmen und verwies auf April. Die Pläne seien bereits fertig, konkretisierte Drozda im Anschluss gegenüber der APA, würden jedoch erst noch mit der Stadt diskutiert, bevor man an die Öffentlichkeit gehe.

 


 
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