Konzert

The Thermals rockten Wiener Flex

16.10.2013


Die Indie-Punk-Rocker brachten hymnische Härte mit in die Hauptstadt.

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Kann man in Songs im Punk-Tempo von knapp mehr als zwei Minuten Dauer Melodramatik packen? The Thermals haben am 15. Oktober bei einem weiteren Gastspiel in Wien die Frage eindeutig mit Ja beantwortet. Der Indie-Dreier aus Portland (US-Bundesstaat Oregon) spielte schnell, druckvoll, energiegeladen, dennoch wurde auf hymnische Melodien nicht vergessen. Diese Kombination sitzt bei der Gruppe perfekt.

Solider Punk-Rock beschallte Flex
Eine Spur poppiger und hardrockiger haben The Thermals, 2002 von Hutch Harris (Gesang, Gitarren) und Kathy Foster (Bass) gegründet), auf den beiden Vorgängern des aktuellen Albums "Desperate Ground" (Hoanzl) geklungen. Nun ist das Trio zum Punk zurückgekehrt, ohne auf unverschämt ins Ohr gehende Hooks zu verzichten. Geschichten über Mord und Totschlag aus der Sicht des Killers tischen die Amerikaner mit den neuen Songs auf. Entsprechend martialisch plusterte sich Harris mit seinem Gesang auf; deftig, aber nicht wirklich aggressiv ging es zu Sache.

Harte Riffs, wuchtige Rhythmen, Punk-Attitüde  

"You Will Find Me", "Returning To The Fold", Born To Kill", "You Will Be Free", "I Might Need You To Kill" bliesen The Thermals zum Auftakt ihrem Publikum entgegen - wunderbare Beispiele dafür, wie harte Riffs, wuchtige Rhythmen, Punk-Attitüde und Pop-Verständnis Hand in Hand gehen können. Ohne Pausen (höchstens man möchte gelegentliche Feedbacks als solche bezeichnen) fühlte sich der Auftritt wie eine Achterbahnfahrt an, bei der man mit einem Lächeln den Temporausch genießt und sich wundert, dass es so schnell wieder vorbei ist.

Fazit
Während The Thermals die Erwartungen erfüllten, wunderte die doch eher reservierte Reaktion des Publikums im Flex. Im Gegenteil zur Show der Gruppe vor einigen Jahren im Club Chelsea, wo die sprichwörtliche Post abging, war das Konzert auch nicht ausverkauft. Vermutlich liegt beides daran, dass im Indie-Bereich alles noch schneller in und out ist als am Teeniepopsektor.

(Von Wolfgang Hauptmann/APA)

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