Ballchefin Treichl-Stürgkh

Opernball: So schön war die Generalprobe

06.02.2013

Debütanten, Staatsballett und Operndirektor Dominique Meyer zufrieden.

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Geht es nach der Generalprobe erwartet die Besucher des Wiener Opernballes am Donnerstag eine rasante, stimmungsvolle Eröffnung. Staatsoperndirektor Dominique Meyer verzichtet heuer bewusst auf einen ausländischen Starsänger und überlässt die Bühne den Mitgliedern seines Ensembles. "Der Chef ist zufrieden", schmunzelte Meyer nach dem Probedurchlauf am Mittwochabend.

Im Mittelpunkt der Eröffnung stehen das Ballett der Staatsoper und die beiden Publikumslieblinge Valentina Nafornita und Adam Plachetka. Nafornita besingt in "Quando M'en Vo'" aus La Boheme kokett ihre verführerische Schönheit und dürfte damit wohl die geheimen Wünsche von manchen Besucherinnen hörbar machen. Plachetka gibt "Fin Ch'han Dal Vino" aus der Mozart-Oper Don Giovanni, die im Volksmund gerne als "Champagner Arie" bezeichnet wird, obwohl sie mit dem edelen Schaumgetränk eigentlich gar nichts zu tun hat.

Gemeinsam singen die beiden schließlich das Liebeslied "Lippen Schweigen" aus der wohl berühmtesten Operette der Welt, der lustigen Witwe. "Ich hatte bisher eigentlich gar keinen Bezug zur Operette. Mal schauen, ob sich mir nun durch 'Lippen schweigen' ein Weg zur Operette eröffnet...", sagte der Sänger gegenüber der APA.

Nervös sind die beiden Künstler vor ihren großen Auftritten morgen Abend nicht, wie sie bestens gelaunt versicherten. "Es ist eine schöne Chance", meinte Plachetka. Er bereite sich auf die Darbietung genauso vor, "wie für jede andere Vorstellung" auch.

Seine Kollegin Nafornita lässt den morgigen Tag etwas gemächlicher angehen: "Ich werde mich mehr ausruhen als sonst und zu Hause bleiben, etwas lesen oder fernsehen." Es ist das erste Mal, dass sie den Opernball besucht, nach dem Auftritt soll die Ballnacht noch nicht zu Ende sein: "Ich werde feiern, tanzen, Spaß haben, wie alle anderen auch."

Besonders ins Auge stechen heuer die Kostüme des Ballett-Ensembles. Diese fanden schon als Schneeflocken im "Nussknacker" ihren Einsatz, erzählte Annette Beaufays, die scheidende Leiterin der Kostümwerkstätten der Österreichischen Bundestheater. Die Tutus sind mit aufgenähten Borten in schwarz-weiß verziert, der Kragen ist mit glitzernden Steinen besetzt. Eines der Outfits herzustellen, dauerte "sicher 150 Stunden Handarbeit".

Die Debütanten haben sich den Titel ihrer Eröffnung "So ängstlich sind wir nicht" letztlich doch noch zu Herzen genommen und die rasante Choreografie der Kärntner Tanzlehrerin Iris Huber erstmals nahezu fehlerfrei umgesetzt. "Jetzt sollte es klappen", war sich auch der Zeremonienmeister der Eröffnung, Roman Svabek, sicher.

Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh gefiel, was sie bei der Generalprobe sah: "Ich bin sehr zufrieden." Beunruhigt, weil bei den Jungherren und -damen noch nicht jeder Schritt so saß wie er sollte, war sie nicht. "Das ist die Generalprobe. Wenn es da ein bisschen verwackelt ist, heißt es immer: Dann in der Premiere, dann klappt es", zeigte sie sich optimistisch

Franz Welser-Möst konnte aufgrund einer Erkrankung das Orchester bei der Generalprobe nicht dirigieren und er wird auch am Opernball fehlen. Für den verhinderten Generalmusikdirektor springt Peter Schneider ein.
 

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