Nach Shitstorm

Weichselbraun: "Das ist erschreckend"

06.02.2016

Ein kleiner Scherz löste im Netz einen riesigen Shitstorm gegen Weichselbraun aus.

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Es waren nur zehn Worte (siehe Video oben). Aber die reichten aus, dass über ORF-Star Mirjam Weichselbraun im Internet ein Shit­storm hereinbrach. „Charakterlos“ sei sie, fanden die einen. „Letztklassig“ und „peinlich“ die anderen. Unfassbar allerdings: Unter ihren echten Namen (!) beschimpfen Nutzer Weichselbraun öffentlich auf ihrer Facebook-Seite als „Nutte des ORF“, als „verdorbene Frucht“ und „Bü*kstü*k des Rotfunks“.

Weichselbraun wird im Internet sogar bedroht

Einer wütet, die Moderatorin sei „wohl in einem Billigporno besser aufgehoben als am Opernball“. Widerwärtig: Einige User drohen Weichselbraun gar mit Attacken! Nicht unwahrscheinlich, dass bald die Staatsanwaltschaft wegen Bedrohung und Beleidigung ermittelt. „Bei einer Anzeige prüfen wir das“, heißt es.

Die Vorgeschichte: Donnerstagabend, Wiener Staatsoper. Alfons Haider und Mirjam Weichselbraun führen ihre Interviews. Im Talk mit Harald Serafin allerdings dann der Aufreger: Nach einer Einspielung, die Serafin im Gespräch mit Ex-ORF-Lady Ursula Stenzel zeigt, fragt Weichselbraun ironisch: „Was wohl aus der Interviewerin geworden ist? Wahrscheinlich nicht viel!“

Kurz darauf geht es im Netz mit den Beleidigungen los. Sogar FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl schaltete sich ein und sprach von einer „skandalösen Entgleisung“.

Mirjam Weichselbraun sagt gegenüber ÖSTERREICH über die Hass-Postings: „Unfassbar und einfach erschreckend, welchen Hass manche Menschen in sich tragen und in welcher Art und Weise dieser gegen mich zum Ausdruck kommt.“

FPÖ will Fall nun vor den ORF-Publikumsrat bringen

„Von einer Dame wie Ursula Stenzel könnte sich die Frau Weichselbraun durchaus eine große Scheibe abschneiden.“ Wütend über den ironischen Seitenhieb während der Opernballübertragung stellte sich FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl jetzt hinter seine Gemeinderätin.

Kickl ist sicher: Weich­selbrauns Kommentar „ist nicht einfach so passiert“, vielmehr ortet 
er „ein abgekartetes Spiel“. Darum will die FPÖ jetzt auch den ORF-Publikumsrat einschalten und sich weitere Schritte vorbehalten.

Stenzel arbeitete mehrere Jahrzehnte selbst als Journalistin beim ORF, bevor sie für die ÖVP politisch aktiv wurde, zuletzt als Bezirksvorsteherin des ersten Wiener Gemeindebezirks. 2015 wechselte sie ins blaue Lager und sitzt jetzt für die FPÖ im Gemeinderat.

D. Müllejans

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