Ovationen in Wien

Otto Schenk: Emotionales Bühnen-Comeback

16.04.2023

Otto Schenk, einer unser größten Schauspiel- und Bühnen-Legenden, blickte am Samstag im Theater Akzent auf sein Leben zurück. Ovationen für einen bewegenden Auftritt voll Witz und Charme. Zugabe im Mai. 

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„Ich wäre gerne aufgestanden um sie anständig zu begrüßen. Ich bin fast gelähmt, meine Füße funktionieren nicht. Mein Hirn ist sehr geschädigt. Sehr stark war es ja nie. Meine Laune ist etwas wettergetrübt und ich hätte eigentlich den heutigen Abend absagen müssen. Wenn man mich gefragt hätte. Man hat mich nicht gefragt. Man hat mich in ein Not-Taxi gesetzt und hier an dieser Stätte ausgeschüttet, die mir allerdings sehr lieb ist. Ich habe das immer als zuhause gesehen. Ich war immer mit einem netten Publikum gesegnet. Ich hoffe sie sind keine Ausnahme.“ Der große Otto Schenk (92) kehrte am Samstag doch wieder auf die Bühne zurück. Im ausverkauften Wiener Theater Akzent blickt er in einem emotionellen Gespräch mit Manager Herbert Fechter auf sein ebenso bewegtes wie erfolgreiches Leben zurück.

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Humor. Begleitet von Film-Zuspielern seiner unzähligen Karriere-Highlights aus Film, Oper und Kabarett sinnierte er auch mit Witze über den ersten Sex („Ich kann mich kaum an mein letztes Mal erinnern“) humorvoll und präzise über die Kunst („Ich bin ein Menschenfresser, jedoch nicht immer ein Menschenverdauer."), seine Kindheit („Meine Oma in Triest war ein Wundermensch. Bei ihr war alles erlaubt. Deshalb habe ich Verzeihen auch nie gelernt.“) und seine Technik-Verweigerung: „Ich habe kein Hundi und ein Handy schon gar nicht.“

Unvorstellbar. Und natürlich über seine im Vorjahr verstorben Frau Renée: „Sie war das Größte was es überhaupt gibt. Ein Wunder von Mensch. Eine Gespielin. Lustig, zynisch, bösartig. Und unterbrochen verliebt. Gottseidank in mich. Ihr Tod war ein Abschied vom Leben überhaupt. Ein Leben ohne sie ist wirklich unvorstellbar.“

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Kraft. Ovationen und Tränen im Publikum. Erst recht als er sich nach dem Finale mit Raimunds "Hobellied" für ein paar Sekunden sogar mühevoll aus dem Rollstuhl hoch hiefte. „Ihr Applaus gibt ihm Kraft und Energie. Nach dem vermeintlich letzten Auftritt im Jänner konnte er sogar zeitweise den Rollstuhl verlassen und wieder mit dem Rollator gehen,“ so Fechter.

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Wunder. Auch am Samstag  bewirkte das Publikum ein kleines Wunder: nach dem Auftritt ließ sich Schenk noch ins Theater-Foyer schieben um dort noch Autogramme zu schreiben. Weit über eine Stunde lang. Zugabe am 23. April in St. Pölten und am 14. Mai erneut im Theater Akzent.  Das könnte dann wohl wirklich der allerletzte Auftritt unserer Legende sein. 

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