"Ausweglose Krankheit"

Sachs: Abschiedsbrief im Wortlaut

08.05.2011

Aus Angst vor dem geistigen Verfall nahm er sich das Leben.

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© Reuters
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Aus Angst vor einer "ausweglosen Krankheit" hat sich der legendäre Lebemann, Fotograf und Kunstsammler Gunter Sachs das Leben genommen. Seine Familie bestätigte den Tod des 78-Jährigen am Sonntagabend. In einem von ihr veröffentlichten Abschiedsbrief berichtet Sachs, er habe erkannt, dass er an der "ausweglosen Krankheit A." leide. Er soll seinem Leben nach Informationen von "Focus online" bereits am Samstag in seinem Haus im Schweizer Prominentenort Gstaad eine Ende gesetzt haben.

Der Abschiedsbrief von Gunter Sachs

"In den letzten Monaten habe ich durch die Lektüre einschlägiger
Publikationen erkannt, an der ausweglosen Krankheit A. zu erkranken.

Ich stelle dies heute noch in keiner Weise durch ein Fehlen oder
einen Rückgang meines logischen Denkens fest - jedoch an einer
wachsenden Vergesslichkeit wie auch an der rapiden Verschlechterung
meines Gedächtnisses und dem meiner Bildung entsprechenden
Sprachschatzes. Dies führt schon jetzt zu gelegentlichen
Verzögerungen in Konversationen.

Jene Bedrohung galt mir schon immer als einziges Kriterium, meinem
Leben ein Ende zu setzen.

Ich habe mich großen Herausforderungen stets gestellt.

Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein
würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden
entgegenzutreten.

Ich danke meiner lieben Ehefrau und meiner engsten Familie sowie
meinen in tiefer Freundschaft verbundenen Weggefährten, mein Leben
wundervoll bereichert zu haben.

Gunter Sachs"

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